Detaillierte Datenblätter

Hl. Fulgentius von Ruspe

Fulgentius wurde in Thelepte geboren (dem heutigen Medinet-el Kedima, in Tunesien), vielleicht im Jahr 467. Er gehörte einer reichen römischen Familien an, den Gordiani, die sich in Karthago angesiedelt hatte. Als junger Mann erhielt er aufgrund seiner Intelligenz und Ausbildung das Amt des Steuerbeauftragten für seine Provinz. Er wurde von seiner Mutter im christlichen Glauben erzogen und entschied sich inspiriert durch die Lektüre einer Rede des hl. Augustinus zum religiösen Leben. Er wurde Mönch und kehrte nach einer kurzen Zeit in Sizilien und Rom in seine Heimat zurück, wo er ein Kloster gründete und Abt wurde. Im Jahr 507 oder 508 wurde er zum Bischof von Ruspe ernannt (Abb. 1).

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Abb. 1 - Das augustinische Afrika: Druck aus dem Jahr 1659 von Lubin; in rot die Fundstätte von Ruspe (von http://www.cassiciaco.it/navigazione/monachesimo/historia_ordinis/medioevo/alto_medioevo.html).

Der Vandalenkönig Trasamund, der der arianischen Religion angehörte (der Arianismus war eine trinitarische Lehre, die als Häresie angesehen wurde und die sich um das Jahr 320 verbreitete; ihr zufolge war Christus dem Vater untergeordnet), schickte ihn zusammen mit 60 weiteren katholischen Bischöfen ins Exil nach Sardinien. Nach der Ankunft in Cagliari gründete Fulgenzio ein Kloster in der Nähe der Kirche San Saturnino. Im Jahr 515 wurde er von Trasamund aufgrund eines Streits mit den Arianern zurück gerufen. Um das Jahr 517 wurde er erneut ins Exil geschickt und im Jahr 523 kehrte er während der Herrschaft des Wandalenkönigs Hilderich endgültig in die Heimat zurück. Er starb 527 in Ruspe.

Fulgentius (Abb. 2-3) war Anhänger und Verteidiger der augustinischen Gnadenslehre, bekämpfte die arianische Häresie als Theologe und schrieb Werke mit trinitarisch-christologischem Inhalt.

Sein Leben wurde in einem Werk beschrieben, das ungefähr aus dem Jahr 533 stammt und das in anonymer Form überliefert ist, das jedoch dem Diakon Ferrando zugeschrieben wird, seinem Schüler, der ihm nach Cagliari ins Exil folgte. Ferrando wurde nach seiner Rückkehr nach Afrika im Jahr 523 Diakon in Karthago und vielleicht auch Bischof.

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Abb. 2 - Fulgentius von Ruspe in einem Druck von I. Sadeler,1600 (von http://www.cassiciaco.it/navigazione/monachesimo/monaci/medioevo/ruspe.html).
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Abb. 3 - Fulgentius von Ruspe (von https://unaltrasestu.files.wordpress.com/2014/07/fulgentius_von_ruspe_17jh1.jpg).

 

Bibliografia

  • M. ATZEI, San Fulgenzio da Ruspe: la formazione agostiniana e la città di Cagliari, Cagliari 2014.
  • F. LAI, L’Africa di Fulgenzio: città, territorio e popolamento, in Lingua et ingenium. Studi su Fulgenzio di Ruspe e il suo contesto. Studi e ricerche di cultura religiosa. Nuova Serie (7), Ortacesus-Cagliari 2010, pp. 427-452.
  • Y. MODERAN, La chronologie de la Vie de saint Fulgence de Ruspe et ses incidences sur l'histoire de l'Afrique vandale, in Mélanges de l'Ecole française de Rome. Antiquité, tomo 105, 1 (1993) pp. 135–188. 
  • Ferrand diacre de Carthage. Vie de saint Fulgence de Ruspe, ed. par G.G. LAPEYRE, Paris 1929.

 

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