Der Komplex Lu Palatzu di Baldu ist charakterisiert durch einen viereckigen Turm und 17. Räume, die um einen großen fünfeckigen Innenhof herum angeordnet sind, der einen Eingang auf der Nordostseite aufweist (Abb. 1). Die Räume mit rechteckiger Form weisen unterschiedliche Größen auf.

Abb. 1 - Luogosanto, Ortschaft. Santu Stevanu: Planimetrie des Bereichs von Lu Palatzu di Baldu (Grafische Überarbeitung C. Cocco).

Einige dieser Räume wurden bei Grabungsarbeiten untersucht, bei denen sowohl Aspekte des Mauerwerks, als auch der Nutzungsbestimmung festgestellt wurden. Außerdem war es möglich, ein besonderes Baumodul zu erkennen, den so genannten „Doppelraum“, der aus einem größeren und einem kleineren Raum besteht, die durch einen Zugang miteinander verbunden sind: Dies ist der Fall bei den Räumen kappa (κ) und iota (ι), (Abb. 2-3); pi (π) u alfa (α); csi (ξ) und ni (ν).

Abb. 2 - Palazzo di Baldu: Räume ι und κ, gesehen von Osten (Foto von Unicity S.p.A.).

Abb. 3 - Palazzo di Baldu: Raum κ, gesehen von Westen (Foto von Unicity S.p.A.).

Es wird angenommen, dass die Räume unterschiedlichen Zwecken dienten, zum Wohnen und als Werkstatt: Dies ist der Fall bei den Räumen beta (β) und gamma (γ), wo zahlreiche Erzeugnisse aus Metall gefunden wurden; andere Räume dienten hingegen als Lager, Küchen, Ställe und Läden. Die Materialien, die im Inneren der verschiedenen Räume gefunden wurden, haben es gestattet, die Errichtung und Nutzung auf den Zeitraum zwischen dem 13. Jahrhundert und dem 15. Jahrhundert zu datieren.