Detaillierte Datenblätter

Der Zugangshof und die Turnhalle

Im Süden der Thermen II sind nur die Fundamente eines großen Raums erhalten, der anders als das Thermalgebäude ausgerichtet ist: Seine Seiten verlaufen schräg, ausgerichtet mit dem dahinter befindlichen Platz (Abb. 1, in Gelb).

Abb. 1 - In Gelb wird der Hof für den Zugang zu den Thermen hervorgehoben; in Hellblau wird der Raum hervorgehoben, der wahrscheinlich als Turnhalle identifiziert werden kann (aus: Bacco, Serra 1998, Überarbeitung von C. Tronchetti).

Dieser Raum war angesichts seiner Größe sowie der geringen Stärke der Fundamente nicht überdacht und er diente als Hof für den Zugang zu den Thermen, durch eine große Tür, die zum Frigidarium führt (Abb. 2), sowie auch als Durchgangsbereich zu einem weiteren Freiraum, der sich im Osten befindet. 

Abb. 2 - Eingang vom Hof zu den Thermen (Foto von Unicity S.p.A.)

Im Osten des Hofs für den Zugang zu den Thermen II befindet sich ein großer rechteckiger Raum, der im Osten und im Süden durch eine durchegehende Mauer ohne Öffnungen begrenzt wird. Auf der Nordseite hingegen wird dieser Raum durch das unregelmäßige Profil der Thermen verschlossen.

Die Funktion dieses Freiraums ist ungewiss. Aufgrund des Fehlens von Öffnungen zu dem Gebäude im Südosten (Abb. 3) sowie der direkten Verbindung mit dem Hof für den Eingang zu den Thermen steht er mit Sicherheit mit den Thermen in Zusammenhang und man könnte darin eine Art Turmhalle für gymnastische Übungen sehen (Abb. 4), ein Element, das oft mit den Thermalgebäuden in Verbindung gebracht wird (Abb.  5).

Abb. 3 - Ansicht der an die Turnhalle angrenzenden Räume (Foto von Unicity S.p.A.)
Abb. 4 - Rekonstruktion der Turnhalle der römischen Thermen von Sebastium, in der Nähe von Vitoria Gasteiz in Spanien (von Facebook “IDU. Ilustración y Dibujo arqueológico”,Illustration von Iñaki Diéguez Uribeondo).
Abb. 5 - Ostia, Thermen des Forums (2. Jahrh. n. Chr.), mit Hervorhebung der Lage der Turnhalle (aus: Pavolini 1983).

 

Bibliografia

  • R. ZUCCA, Fordongianus, Sassari 1986, p. 28.

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