Die Viehzucht und die Landwirtschaft bildeten die Grundlage der Wirtschaft der nuraghischen Bevölkerung von Su Nuraxi. Die Ernährung basierte auf Weizen und Gerste sowie auf der Viehzucht (Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen), ergänzt durch Wildbret und Fisch, wie Überreste von Hirschen, Wildschweinen, Geflügel und Meeresmuscheln belegen.

Die Produktion und die Verwendung von Gefäßen aus Keramik für die Garung der Speisen ist nützlich für die Rekonstruktion der verschiedenen Aspekte des alltäglichen Lebens der Siedlung von di Su Nuraxi (Abb. 1).

Abb. 1 - Nuraghische Miniatur-Kelle aus Su Nuraxi (Foto von Pinna P.P., Foto-Archiv RAS).

Während der jüngeren Bronzezeit wurde ein neuer Gefäßtyp für das Kochen entwickelt, der so genannte „Milchkocher“. In der gleichen Periode wurden zahlreiche offene und niedrige, konische oder zylindrische Keramikformen produziert, die sich zum Backen von Brot und Focacce eignen (Abb. 2).

Abb. 2 - Su Nuraxi: Boden von nuraghischem Kochgeschirr mit Kammmuster (Foto von Pinna P.P., Foto-Archiv RAS).

Das Brot wurde auch mit Stempeln aus Terrakotta verziert, die Abdrücke mit geometrischen Mustern auf dem Brot hinterließen (Abb. 3).

Abb. 3 - Pintadera aus der Hütte 141 von Su Nuraxi (Foto von Pinna P.P., Foto-Archiv RAS).

Zur Garung der Speise nutzte die nuraghische Küche eine Vielzahl von Vorrichtungen, um den direkten Kontakt des Behältnisses und der Glut der Feuerstelle zu vermeiden: Herde mit Hufeisenform sowie den Calefattoio. 

Direkte und indirekte Zeugnisse belegen außerdem, dass bereits in der Nuraghenzeit Reben angebaut und Wein getrunken wurde. Die chemischen Analysen haben außerdem belegt, dass die askoidalen Krüge für Wein verwendet wurden (Abb. 4).

Abb. 4 - Askoidaler Krug aus Su Nuraxi (Foto von Pinna P.P., Foto-Archiv RAS).