Die Pithoi sind ovale oder konische Behälter aus Ton mit großer Öffnung, die normalerweise für die Lagerung von Lebensmittelvorräten (zum Beispiel Öl oder Wein) verwendet wurden.

In den Megaron-Tempeln wurde das Fehlen von Wasser durch die Aufstellung von großen Pithoi im Inneren des Tempels gelöst; diese enthielten das Wasser, das während der Reinigungsriten verwendet wurde (Abb. 1).

Abb. 1 - Griechische Pithos aus Kreta (von https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/84/Pithos_Louvre_CA4523.jpg/800px-Pithos_Louvre_CA4523.jpg).

In der Struktur 3 der Insula 1 des Kultkomplexes von S’Arcu ’e Is Forros (Abb. 2) wurden Pithoi mit zylindrischem Hals gefunden, die ein Dekor mit stilisierten Widderprotomen aufweisen (Abb. 3).

Abb. 2 - Luftbild der Insula 1 von S’Arcu ’e Is Forros-Villagrande Strisaili (Foto von Unicity S.p.A.).

Abb. 3 - Pithos (aus: FADDA 2014, Abb. 338, S. 212).

Interessant sind die großen Pithoi, die im Inneren der Räume der Insula 2 gefunden wurden (Abb.  4).

Abb. 4 - Luftbild der Insula 2 von S’Arcu ’e Is Forros-Villagrande Strisaili (Foto von Unicity S.p.A.).

Eine davon, die aus dem Raum 3 stammt, weist einen Henkel auf, der mit einem Fischgratmotiv und einem vertikal eingeritztem pflanzlichen Motiv verziert ist. Unter dem Bodenbelag der Hütte 2 wurde hingegen ein Pithos gefunden, der Gegenstände aus Bronze, Eisen, Blei und Kupfer enthielt, insgesamt mehr als 400 Kilo Metall, wahrscheinlich eine Ansammlung von Erzeugnissen aus dem Zeitraum vom 12. bis 9. Jahrhundert bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.

In Sardinien stammt ein Fragment eines Pithos vom Typ, der für den Transport von Öl verwendet wurde, aus der Nuraghe Antigori di Sarroch.