Kirche San Leonardo
Drei Kilometer Luftlinie vom Palazzo di Baldu liegt die Burg von Balaiana, durch einen Weg mit der Kirche San Leonardo verbunden, die ein wenig weiter nördlich liegt (Abb. 1).
Die Kultaula, auch bekannt als Santu Ninaldu, liegt auf dem Gipfel eines Granitfelses, der einen großen Teil des Territoriums von Luogosanto dominiert (Abb. 2); sie befindet sich in der Region Balaiana, die zu Fuß über einen steilen Pfad zu erreichen ist.
Wahrscheinlich war sie die Kapelle der Burg: Der kleine Bau mit einer Aula wurde ausschließlich aus Granitblöcken errichtet; er weist einen Eingang auf der Südseite auf, die Apsis weist nach Osten und auf der Westseite des Bauwerks befindet sich ein kleiner Vorbau (Abb. 3); innen weist sie ein Tonnengewölbe auf, mit einem Dach aus Platten aus lokalem Stein. Licht und Luft gelangen durch ein kreuzförmiges Fenster in der Fassade sowie durch drei rechteckige Monophoren an der Apsis (Abb. 4) und an den Langseiten ins Innere der Kirche.
Aufgrund der reduzierten Abmessungen wurde die Annahme aufgestellt, dass sie von den Befehlshabern der Garnison der Burg genutzt wurde, und aufgrund ihrer Bauform wird die Errichtung auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhundert n. Chr. datiert. Vergleichbare Bauwerke gibt es im nahen Korsika, was zu der Hypothese führt, dass während der romanischen Zeit Handwerker und Arbeiter anwesend waren, die auf die Verarbeitung von Granit spezialisiert waren.
Die Kirche weist keine Statue auf; eine volkstümliche Legende besagt, dass sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Bewohnern von Luras entfernt wurde, die sie in ihre Kirche stellten, die dem gleichen Heiligen geweiht ist.
Der Kult des San Leonardo verbreitete sich in Italien im Zeitraum zwischen dem 11. und dem 12. Jahrhundert; der aus Gallien stammende Heilige lebte im Zeitraum zwischen dem 5. und dem 6. Jahrhundert und verbrachte den größten Teil seines Lebens als Eremit. Nach einer Schenkung durch den König Chlodwig gründete er ein Kloster und wurde Abt. Er gilt als Schutzheiliger der Gefangenen und aus diesem Grund wird er in Ketten dargestellte, in einigen Fälle gekleidet als Diakon, jedoch häufiger in Mönchskutte.
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