Detaillierte Datenblätter

Enchytrismos-Grab

In der Nekropole von Sulky wurden zahlreiche Enchytrismòs-Gräber gefunden, eine Grabform, die bereits seit der Prähistorie verwendet wurde, in der die Bestattung in großen Krügen erfolgte (Abb. 1), während in der punischen, römischen und frühchristlichen Amphoren verwendet wurden, vor allem für die Beisetzung von Kindern.

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Abb. 1 - Krug-Grab von Cantaru Ena, Florinas - SS (aus: MAETZKE 1964).


Wenn die Amphore für die Beisetzung von früh verstorbenen Kindern verwendet wurde, wurde sie in Längsrichtung aufgeschnitten, um den Leichnam aufzunehmen; das abgeschnittene Stück wurde dann wieder angefügt und die Amphore wurde dann in einem Graben beigesetzt (Abb. 2).

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Abb. 2 - Rekonstruktion eines Enchytrismòs-Grabs für Kinder (von http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/Esempio_di_sepoltura_ad_Enchytrismos.JPG).

Bei der Bestattung von Erwachsenden wurden zwei Amphoren verwendet, da sie zu klein für die Aufnahme des Leichnams waren; sie wurden oben in Querrichtung sowie auch in Längsrichtung zerschnitten, um den Leichnam aufzunehmen, und dann wurde sie zu einem einzigen Behältnis zusammengefügt (Abb. 3).

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Abb. 3 - Enchytrismòs-Grab mit zwei zusammengefügten Amphoren für die Bestattung eines Erwachsenen, in der Nekropole von Agrigent, aus spätantiker und mittelalterlicher Zeit (aus: CAMINNECI 2012, S. 123, Abb. 11).

 

In der punischen Zeit erscheint die Form des Enchytrismòs-Grabs gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. und sie wird bis zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. verwendet. Große handelsübliche Amphoren wurden zur Beisetzung von Kindern in einem eigenen Teil der Nekropole verwendet.
Während der römischen Kaiserzeit wurden vor allem Amphoren des Typs Tripolis, Afrika I und Afrika II für die Bestattung verwendet, die ursprünglich für den Transport von Öl und anderen Produkten genutzt wurden, darunter auch Garum, die Fischsoße, die die Römer besonders liebten. Sie belegen auch die Beziehung der Stadt Sulky mit Afrika (Abb. 4).

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Abb. 4 - Amphorentypen, die auch in den Enchytrismòs-Gräbern verwendet wurden. Von links: afrikanisch I und II; tripolitanisch I und II (von http://ceipac.gh.ub.es/MOSTRA/i_p11.htm).

Nur bei wenigen Gräbern dieses Typs sind die Grabbeigaben erhalten. Dies ist der Fall bei Grab 146 der Nekropole von Sulky, bei dem sind zum Teil im Inneren und zum Teil außerhalb des Enchytrismòs-Grabs gefunden wurden.
Die Amphoren sind oft schlecht erhalten und daher ist der Typ nicht immer einfach zu erkennen, sie liefern jedoch in jedem Fall allgemeine Angeben zur Chronologie, die eine Einordnung zwischen dem 2. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. gestatten.
Der Typus des Enchytrismòs-Grab wird auch in der frühchristlichen Zeit genutzt und dabei wurden die Amphoren oft in den Katakomben beigesetzt.

Bibliografia

  • P. BARTOLONI, I Fenici e i Cartaginesi in Sardegna, Sassari 2009.
  • V.CAMINNECI, Enchytrismòs. Seppellire in anfora nell’antica Agrigento, in V. CAMINNECI (a cura di) Parce Sepulto: il rito e la morte tra passato e presente, Agrigento 2012, pp. 111-132.
  • E. CRUCCAS, Aspetti culturali della Nurra di età storica. Il caso delle cosiddette sepolture a enchytrismòs in E. CICU, A. GAVINI, M. SECHI, (a cura di), Alta formazione e ricerca in Sardegna. Atti del Convegno di Studi “Giovani Ricercatori”(Sassari, 16 dicembre 2011), Raleigh 2014, pp. 65-77.
  • G. MAETZKE, Florinas (Sassari). Necropoli a enkytrismòs in località Cantaru Ena = Notizie degli Scavi di Antichità 1964, pp. 280-314.
  • C. TRONCHETTI, S. Antioco, Sassari 1989.
  • C. TRONCHETTI, La necropoli romana di Sulci. Scavi 1978: relazione preliminare = Quaderni della Soprintendenza Archeologica per le Province di Cagliari e Oristano, Cagliari 1990, pp. 173-192.
  • C. VISMARA, Un particolare tipo di sepoltura della Sardegna Romana: le tombe a enchytrismòs in Le sepolture in Sardegna dal IV al VII secolo. IV Convegno sull’archeologia tardoromana e altomedievale (Cuglieri, 27-28 giugno 1987), Oristano 1990, pp. 33-35.

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