Detaillierte Datenblätter

Die Kirche Santa Lucia und die mittelalterliche Inschrift

Unweit der Nekropole Sant’Andrea Priu (Abb. 1) befindet sich die Feldkirche Santa Lucia, die in ihrer heutigen Erscheinung stark von ihrer ursprünglichen Form abweicht (Abb. 2-3).

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Abb. 1 - Die Lage der Kirche S. Lucia (von Wikimapia; Überarbeitung von M.G. Arru).
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Abb. 2 - Die Kirche S. Lucia (Foto von Giuseppe Oppo, von http://wikimapia.org/18316023/it/Chiesa-campestre-di-Santa-Lucia#/photo/1548204).
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Abb. 3 - Detail der Kirche S. Lucia (Foto von Cinzia Olianas, http://www.panoramio.com/photo/73745937).

Das Alter der Kirche wird durch die Ortsbezeichnung „Piana di Santa Lucia“ belegt, das heißt die Ebene, die sich zumindest 4 Kilometer nach Norden erstreckt, bis nach Funtana Sansa, wo sich die Quelle Santa Lucia befindet. Um die Kirche herum befand sich auch ein Komplex von kleinen Häusern (Cumbessias), Unterkünften für Pilger beim alljährlichen fest zu Ehren der Heiligen, wie die Überreste der Fundamentmauern belegen, die auf dem großen Platz noch sichtbar sind.

Im Jahr 1998 wurde in der Einfriedungsmauer vor der Kirche Santa Lucia ein Votivstein aus Trachit ( ca. 70 x 30 cm) mit einer zweizeiligen Inschrift gefunden (Abb. 4):

INC(ipit) PET(ia) EC(c)L(esiae) TURR(itanae)
Anfang des Grundstücks (petia) der Kirche Turritana

Im mittelalterlichen Latein ist der Begriff petia gut belegt und er findet sich auch im Condaghe von S. Pietro di Sorres (Karte 320), wo ein pecjiu de terra zitiert wird. Es ist daher wahrscheinlich, dass das Grundstück, das sich nördlich der Kirche Santa Lucia bis zur Kirche S. Andrea Priu erstreckt, zum Eigentum der bischöflichen Kurie von Sorres gehörte und nach ihrer Auslöschung im Jahr 1503 zu den Gütern der Ecclesia Turritana fiel.

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Abb. 4 - Santa Lucia, Grenzstein. Archäologisches Museum von Bonorva (Foto von M. G. Arru).
 

Bibliografia

  • CAPRARA R., La necropoli di S. Andrea Priu, Sardegna Archeologica. Guide e Itinerari, 3, Sassari 1986, p. 59.
  • TURTAS R., Il Registro di San Pietro di Sorres, Cagliari 2003.
  • ZICHI G., Sorres e la sua diocesi, Sassari 1975.

 

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