Fundstücke

Fuß einer mehrfüßigen Vase (Thomes)

Zu dem Material aus Ton, das bei den Grabungsarbeiten im Gigantengrab von Thomes gefunden wurde und im Archäologischen Museum von Dorgali ausgestellt wird, befindet sich ein Fragment einer dreifüßigen Vase. Von der Vase ist nur ein zylindrischer Fuß erhalten (Abmessungen: Höhe 10,3 cm; max. Durchmesser 3,7 cm), mit geraden Ende, sowie ein Teil des Ansatzes, auf dem die Vase saß, deren Form nicht mehr bestimmt werden kann (Abb. 1, 2).

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Abb. 1 - Fuß einer mehrfüßigen Vase aus dem Gigantengrab Thomes-Dorgali (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 2 - Graphische Darstellung des Fußes einer mehrfüßigen Vase aus Thomes (aus: MORAVETTI 1980, Tafel XXX.6).

Die Vase, der er angehört, wurde von Hand aus ungereinigtem grobem Ton modelliert, der viele Einschlüsse enthält; die Oberfläche ist braun-rötlich. Vor dem Brennen wurde die Außenfläche der Vase geglättet.

Die dreifüßigen Vasen entsprechen einer Keramikform mit unterschiedlicher Größe, die zum Garen von Speisen in direktem Kontakt mit dem Feuer diente. In verschiedenen Formen war sie in allen sardischen prähistorischen Kulturen verbreitet, vom mittleren Neolithikum bis zur alten Bronzezeit, um dann in den nachfolgenden Perioden zu verschwinden (Abb. 3, 4).

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Abb. 3 - Tripode der Monte-Claro-Kultur, ausgestellt im Nationalmuseum G. Sanna in Sassari, aus Su Crocifissu Mannu-Porto Torres (von: http://www.culturaitalia.it/opencms/museid/viewItem.jsp?language=it&id=oai%3Aculturaitalia.it%3Amuseiditalia-work_42107).
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Abb. 4 - Tripode aus der alten Bronzezeit mit gebogenem Henkel und axtförmiger Verlängerung, aus Grotta, Ortschaft Is Carillus di Teulada/Santadi (aus: MANUNZA 2014, Abb. 1, S. 58).

 

Diese Gefäßform taucht in den ersten Jahrhunderten des 2. Jahrtausends v. Chr. auf, in der mittleren Bronzezeit. Zu den Keramiken mit kulturellem Aspekt von Beginn der mittleren Bronzezeit in Sardinien, genannt Sa Turricula (1600-1500 v. Chr.), zu der der archäologische Kontext des Gigantengrabs von Thomes zu zählen ist, gehören einige Füße der dreifüßigen Vase mit breitem Rand, bei denen die Form des Behälters bisher nicht bekannt ist. Dieser besondere Typ des Profils des Fußes gleicht dem von dreifüßigen Vasen, die während des kulturellen Aspekts der Kupferzeit in Sardinien in Gebrauch waren, der Monte Claro genannt wird (2400-2100 v. Chr.).

In der nuraghischen Kultur sind in der Phase des Endes der Bronzezeit (12. bis 9. Jahrhundert v. Chr.) Miniatur-Tripoden bekannt, die als sakrale Opfergaben verwendet wurden (Abb. 4).

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Abb. 5 - Miniatur-Tripode aus der Grotte Pirosu-Su Benatzu di Santadi (von: http://www.museoarcheologicosantadi.it/aree-archeologiche/il-tempio-di-su-benatzu/arredi-e-corredo-sacro/par_1/img_0/image_preview).

 

Bibliografia

  • MANUNZA M. R., La ceramica prenuragica e nuragica, in Ceramiche. Storia, linguaggio e prospettive in Sardegna, Nuoro 2007, pp. 13-47.
  • MANUNZA M. R., Corredi funerari dell’Età del Bronzo Antico dal Sulcis e da altri contesti inediti della Sardegna meridionale, in Quaderni, Soprintendenza per i Beni archeologici per le province di Cagliari e Oristano, 25, Cagliari 2014, pp. 57-65.
  • PULACCHINI D., Il museo archeologico di Dorgali, Sardegna Archeologica. Guide e itinerari, 27, Sassari 1998, p. 17.

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