Detaillierte Datenblätter

Das Territorium in Nuraghischer Zeit

In der Ebene von Tortolì-Arbatax ist die menschliche Präsenz ohne Unterbrechung vom Neolithikum bis in unsere Zeit belegt. Dieses Territorium war dank seiner günstige Lage in der Nähe des Meeres sowie der Möglichkeit, Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang zu betreiben, in allen Epochen besonders geeignet für menschliche Siedlungen.

Die nuraghische Zeit ist durch zahlreiche Nuraghen, sowohl einfache, als auch mehrlappige (Nuraghen von Santa Giusta, S'Ortali 'e su Monte, Còrti Àccas, località Còrrus de Trubùtzu, Turùddis, Nùrta, Nuraxèddu, Costa Aràngius, Monte Tèrli, Sèrras ’e Ladàmi, Bàccu Àrzula, Muxièddu, Su Zinnìbiru-Tèccu) sowie durch einige Gigantengräber belegt (S'Ortali 'e su Monte, Pala Niedda), (Abb. 1).

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Abb. 1 - Karte der Verteilung der archäologischen Fundstätten aus der nuraghischen Zeit im Territorium von Tortolì (von ARCHEO SYSTEM 1990 a, S. 74; Überarbeitung M. G. Arru).

Das Territorium von Tortolì besteht aus einem Hügelgebiet sowie einem ebenen Küstenstreifen. Bei der archäologischen Erforschung des Territoriums wurden zahlreiche Elemente gefunden, die die Hypothese zulassen, dass die Bevölkerung überwiegend von Viehzucht lebte, während die Bewohner der Siedlungen in der Nähe des Meeres Landwirtschaft und Fischfang betrieben sowie den eventuellen Handel mit anderen Bereichen der Insel oder dem Mittelmeerraum kontrollierten.

Im archäologischen Bezirk von S’Ortali ‘e su Monte belegen eine Nuraghe (Abb. 2) und zwei Gigantengräber (Abb. 3) das Vorhandensein einer Siedlung, deren Bewohner Landwirtschaft betrieben und die fruchtbare Ebene nutzten, um Getreide anzubauen, wie 12 Kornspeicher (Abb. 4) belegen, die gegen Ende der Bronzezeit und Anfang der Eisenzeit (ca. 1200 - 900 v. Chr.) errichtet wurden. Es handelt sich um einem richtigen Kornspeicher, in dem das Getreide nicht nur für die Gemeinschaft, sondern auch für den Handel gelagert wurde.

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Abb. 2 - Die Nuraghe von S’Ortali ‘e su Monte (Foto von C. Niddu).
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Abb. 3 - Das Gigantengrab von S’Ortali ‘e su Monte (Foto von C. Nieddu).
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Abb. 4 - Die Kornspeicher des Nuraghendorfs von S’Ortali ‘e su Monte (aus: FADDA 2012, S. 46, Abb. 66).

In den Hütten des Dorfs haben die Archäologen zahlreiche Mühlen und Stößel (gefertigt aus Flusskieseln) für die Verarbeitung des Korns gefunden, sowie Fragmente von großen Behältnissen, die zur Aufbewahrung des Getreides verwendet wurden (Abb. 5).

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Abb. 5 - Hütte des Nuraghendorfs von S’Ortali ‘e su Monte, mit Mühlen und Stößeln (Foto M.G. Arru).

 

Bibliografia

  • ARCHEO SYSTEM, Progetto I Nuraghi. Ricognizione archeologica in Ogliastra, Barbagia, Sarcidano. Il Territorio, Milano 1990, pp. 49-72.
  • ARCHEO SYSTEM, Progetto I Nuraghi. Ricognizione archeologica in Ogliastra, Barbagia, Sarcidano. I Reperti, Milano 1990.
  • M. FRAU, I.3.45, Nuraghe di S’Ortali ‘e su Monte, in ARCHEO SYSTEM 1990, pp. 75-76.
  • A. LEPORI, Tortolì, la sua storia, il suo mare, Cagliari 1991.
  • G. CABRAS, Tortolì (Nuoro). Località S’Ortali ’e su Monte. Il complesso nuragico, in Bollettino di Archeologia, 13-14 (1992), pp. 181-183.
  • G. CABRAS, Tortolì. Il complesso di S’Ortali ’e Su Monte, in Bollettino di Archeologia, 43-45 (1997), pp. 69-75.
  • M.A. FADDA, Tortolì. I monumenti neolitici e il nuraghe S’Ortali ‘e su Monte, Sardegna Archeologica. Guide e Itinerari, 49, Sassari 2012.

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