Detaillierte Datenblätter

Die Nuraghe S’Ortali ’e su Monte

In der Ortschaft San Salvatore befindet sich unweit vom Meer und den Stränden von Orrì der archäologische Bezirk von S’Ortali ‘e su Monte. Dabei handelt es sich um einem wahren Monumentalkomplex, bestehend aus domus de janas, Menhiren, einer Nuraghe sowie zwei Gigantengräbern, der sich auf einer Fläche von ca. 8.000 m² auf einem Granithügel erstreckt, der die nahe Küstenebene dominiert.

Die Nuraghe (Abb. 1), bestehend aus einem Turm und umgeben von einer Mauer mit drei Türmen, liegt 36 Meter über dem Meeresspiegel, im oberen Teil des Hügels und wird auf die mittlere Bronzezeit (1500 - 1400 v. Chr.) datiert. Die äußere Mauer weist im Osten, im Süden und im Südwesten drei Eingänge auf.

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Abb. 1 - Die Nuraghe von S’Ortali ‘e su Monte (Foto von Unicity S.p.A.).


Der zentrale Turm, der nur zum Teil mit einer Höhe von 4,26 Metern erhalten ist, weist einen nach Süden ausgerichteten Eingang auf und verwendet als Architrav ein Teil eines Menhirs aus der pränuraghischen Periode (Abb. 2-3).

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Abb. 2 - Nuraghe di S’Ortali ‘e su Monte: Details des Eingangs mit dem Menhir, der als Architrav wiederverwendet wurde (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 3 - Die Nuraghe von S’Ortali ‘e su Monte, gesehen von Norden (Foto von Unicity S.p.A.).


Der Zugang zum Turm führt zu einem Korridor, an dessen linker Seite noch die Überreste der Treppe sichtbar sind, die zur Terrasse der Nuraghe führt. Durch diesen kurzen Gang gelangt in die runde Kammer, ursprünglich mit Tholos-Gewölbe, wo in der Stärke der Mauer drei große Nischen angelegt wurden (Abb. 4). Vor Kurzem haben archäologische Grabungsarbeiten, die im Inneren der Kammer durchgeführt wurden, belegt, dass das Monument auch in den nachfolgenden spätpunischen und römischen Phasen genutzt wurde, während es im frühen Mittelalter, als es bereits seine Wohnfunktion verloren hatte, als Begräbnisstätte genutzt wurde.

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Fig. 4 - Planimetrie der Nuraghe von S’Ortali ’e su Monte: Sichtbar sind die äußere Mauer sowie die an der Innenseite der Mauer errichteten Hütten (aus: Fadda 2012, Abb. 43, S. 33, Überarbeitung von M. G. Arru).

 

Bei den archäologischen Grabungsarbeiten, die im Inneren des Turms durchgeführt wurden, wurde ein Depot mit 19 Bronzeäxten mit angehobenen Rändern gefunden.

Die Bewohner des Dorfe in der Nähe der Nuraghe betrieben Landwirtschaft und nutzten die umgebende fruchtbare Ebene für den Anbau von Getreide, wie das Vorhandensein von 12 Kornspeichern aus Mauerwerk im Norden des Komplexes belegen, die auf die Zeit zwischen dem Ende der Bronzezeit und dem Beginn der Eisenzeit (ca. 1200 - 900 v. Chr.) datiert werden. Es handelt sich um einen richtigen Kornspeicher, in dem das Getreide für die Gemeinschaft und auch für den Handel gelagert wurde.

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Abb. 5 - Einer der Kornspeicher an der Nuraghe von S’Ortali ‘e su Monte (Foto von Unicity S.p.A.).

 

Bibliografia

  • ARCHEO SYSTEM, Progetto “I Nuraghi”. Ricognizione archeologica in Ogliastra, Barbagia, Sarcidano. I Reperti, Milano 1990.
  • M. FRAU, I.3.45, Nuraghe di S’Ortali ‘e su Monte, in Archeo System 1990, pp. 75-76.
  • G. CABRAS, Tortolì (Nuoro). Località S’Ortali ’e su Monte. Il complesso nuragico, in Bollettino di Archeologia, 13-14 (1992), pp. 181-183.
  • G. CABRAS, Tortolì. Il complesso di S’Ortali ’e Su Monte, in Bollettino di Archeologia, 43-45 (1997), pp. 69-75.
  • M.A. FADDA, Tortolì. I monumenti neolitici e il nuraghe S’Ortali ‘e su Monte, Sardegna Archeologica. Guide e Itinerari, 49, Sassari 2012.
  • C. NIEDDU, Complesso di San Salvatore, in Siti archeologici d’Ogliastra. Itinerari alla scoperta di siti prenuragici e nuragici nel territorio dei paesi dell’Ogliastra, Lanusei 2006, pp. 54-55.

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