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Der Kult des hl. Stefan

Unweit des Palazzos von Baldu befindet sich die dem hl. Stefan geweihte Kirche - vielleicht die Kultstätte der gleichnamigen Villa, die im 14. Jahrhundert erwähnt wird - deren Marmorstatue im Diözesanmuseum von Luogosanto aufbewahrt wird (Abb. 1).

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Abb. 1 - Luogosanto, Kirche Santo Stefano: Kultstatue des Protomärtyrers (Foto von Unicity S.p.A.).

Dieser Kult war stark verbreitet, vor allem weil der Heilige, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte, der erste christliche Märtyrer war, und aus diesem Grund wird er am Tag nach der Geburt Christi gefeiert (26. Dezember). Seine Herkunft ist unbekannt und vielleicht stammt er aus Griechenland, aufgrund des Namens (der Gekrönter bedeutet), sowie auch aufgrund der Tatsache, dass Stefan in der Apostelgeschichte (6-7) für die hellenistische Gemeinschaft zuständig zu sein scheint. Um einen Streit zu beenden, der in Jerusalem zwischen den Griechen und den Juden über die tägliche Verteilung der Almosen an die Witwen entstanden war, wurden aus der Bevölkerung 7 Männer mit gutem Ruf ausgewählt und darunter befand sich auch Stefan (Abb. 2).

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Abb. 2 - Vatikan, Apostolisches Palast, Niccolina-Kapelle: Der hl. Stefan empfängt das Diakonat und verteilt die Almosen, Fresko von Beato Angelico (ca. 1447 - 1448) (von: https://it.wikipedia.org/wiki/Santo_Stefano_riceve_il_diaconato_e_distribuisce_le_elemosine).

Während er seine Aufgaben erfüllte, verbrachte er Wunder, er predigte und bekehrte zahlreiche Menschen, die nach Jerusalem kamen, zum Christentum, wodurch er sich die hellenistischen Juden zum Feind machte: Diese beschuldigten ihn „gegen Moses und Gott geflucht zu haben (6, 11) und führten ihn um 36 n. Chr. vor den Sanhedrin. Der Verurteilte wurde vor die Stadt geführt und gesteinigt, während er betete. Die Reliquien wurde im Jahr 415 gefunden.

Normalerweise stellt die Ikonographie der Märtyrer jung und ohne Bart dar, gekleidet als dalmatischer Diakon sowie mit Stola. Besondere Attribute sind die Steine, die an seinen Tot erinnern und die ab dem 12. Jahrhundert oft erscheinen (Abb. 3), oder er wird als Verweis auf die Steinigung in felsigem Gelände dargestellt; allgemeine Attribute sind das Evangelium, das Symbol des Diakonats, oder die Palme des Märtyrers. Die in der Kirche von Luogosanto erhaltene Statue stellt den Heiligen kniend dar, mit zum Gebet geöffneten Armen, während er das Martyrium empfängt.

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Abb. 3 - Florenz, Horne-Museum: Santo Stefano, gemalt in Tempera und Gold auf Tafel (84x54 cm) von Giotto, (ca. 1330-1335) (http://www.museohorne.it/basepage.php?p=dettaglio_big.php&n=159&nm_g=2&p_g=1&pg=1).

 

Bibliografia

  • A. BORRELLI, s.v. Santo Stefano primo martire in Santi, Beati e testimoni. Disponibile on line: http://www.santiebeati.it/dettaglio/22050
  • F. FRESI, La Gallura e le sue chiese. Viaggio tra sagre e antichi santuari, in Messaggero sardo, 2002, p. 40.
  • G. D. GORDINI, s.v. Stefano, protomartire, santo, in Bibliotheca Sanctorum, XI, Roma 1998, coll. 1376-1387.
  • M. LIVERANI, s.v. Iconografia, in Bibliotheca Sanctorum, XI, Roma 1998, coll. 1387-1392.
  • F. PINNA, Un villaggio medioevale nel cuore della Gallura, in Almanacco Gallurese, 10, 2002-2003, pp. 77-84.

 

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