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Die Kleidung des pisanischen Kaufmanns

Sardinien befand sich vom 13. bis zum 15. Jahrhundert vor allem dank Pisa und Genua an einer Reihe von Handelsrouten. Die Beziehungen zwischen Pisa und der Gallura wurden gestärkt durch Eheschließungen, durch die einige Adelsfamilien die direkte Herrschaft über das Judikat erlangten.

Die toskanischen Kaufleute (Abb. 1) mussten sich häufig auf die Insel begeben, um ihre Geschäfte abzuschließen; außerdem brachten sie wertvolle Güter und verbreiteten neue Moden.

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Abb. 1 - Florenz, Loggia des neuen Marktes: Statue von Giovanni Villani (Florenz, 1276 - 1348) , Kaufmann, Historiker und italienischer Chronist (von: https://it.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Villani#/media/File:Loggia_del_mercato_nuovo,_giovanni_villani.JPG).

Sie waren gekleidet mit einer Tunika aus Wolle oder Seide, die bis zum Oberschenkel oder bis zum Knie reichte und die knöchellang getragen wurde, während nicht gearbeitet wurde, in der Hüfte mit einem Gürtel, an dem die Tasche aufgehängt wurde: Die Ärmel reichten bis zum Unterarm und konnten mit Knöpfen verschlossen werden, während der Rock weit und faltenreich war. Darunter wurde eine Art Hemd getragen, eine an einer Seite geschlossene Tunika mit Schlitz vorne und hinten, so lang, wie das Überkleid. Die Beine waren vollständig von Beinlingen bedeckt, die mit Riemen aus Stoff oder Leder angelegt wurden (Abb. 2).

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Abb. 2 - Tasche, Hemd, Hose und Beinlinge (von: http://www.arcieridellago.com/pdf/abbigliamento_nel_medioevo.pdf).

 

Die spitzen Schuhe bestanden aus Leder, ohne Absatz. Über den Schultern wurde ein Umhang mit Kapuze getragen und auf dem Kopf oft eine Kopfbedeckung mit unterschiedlicher Form.

Alle diese Kleidungsstücke hatten drei wesentlichen Funktionen: Alle Körperteile zu verhüllen, da es gesetzlich verboten war, sie zu zeigen, gegen die Kälte zu schützen und die gesellschaftliche Stellung zu zeigen.

Die Kleidungsstücke wurden in verschiedenen Farben gefärbt, doch seit dem 12. und 13. Jahrhundert wurde häufig Blau verwendet, zusammen mit anderen reinen Farben wie Grün und Rot in verschiedenen Schattierungen. Dieser Kleidungstyp bliebt bis mindestens zum 15. Jahrhundert in ganz Europa unverändert, wie aus Skulpturen, Gemälden sowie schriftlichen Dokumenten hervorgeht (Abb. 3-4).

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Abb. 3 - Der Kaufmann Peter Neumeister, aquarellierte Zeichnung, um 1440, Reproduktion. (von: http://paridevallarelli.blogspot.it/2011/07/la-figura-del-mercante-viaggiatore-nel.html).
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Abb. 4 - Miniaturdarstellung des „Magister Faragius“ aus Neapel, aus dem Buch Tacuinum Sanitatis (von: https://it.wikipedia.org/wiki/Corporazioni_delle_arti_e_mestieri#/media/File:42-aspetti_di_vita_quotidiana,_medicine,Taccuino_Sanitatis,.jpg).



Bibliografia

  • R. DELORT, La vita quotidiana nel Medioevo, Roma 2002.
  • L. IMPERIO, Vestire nel Medioevo. Moda, tessuti ed accessori tratti dalle fonti d’epoca, Tuscania 2013.
  • M. G. MUZZARELLI, Guardaroba medievale. Vesti e società dal XIII al XVI secolo, Bologna 2008.
  • F. PIPONNIER, Occidente, in F. PIPONNIER, M. NOCKERT, G. DI FLUMERI VATIELLI, s.v. Abbigliamento, “Enciclopedia dell'Arte Medievale” – Treccani on line, 1991. Disponibile su: http://www.treccani.it/enciclopedia/abbigliamento_(Enciclopedia_dell'_Arte_Medievale)/.

 

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