Detaillierte Datenblätter

Der Thermalbezirk

Die Burg Monreale liegt im Territorium der Gemeinde Sardara, ca. 50 km nördlich von Cagliari (Südsardinien) und wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, um die Grenze zwischen dem Reich von Arborea und dem von Cagliari zu wachen (Abb. 1).

In der unmittelbaren Nähe, an den Hängen des Hügels, auf dem die Festung liegt, befinden sich die Thermalanlagen Santa Maria de is Acquas, erbaut im Gebiet der antiken thermae, die unter dem Namen Aquae Neapolitanae oder Aquae calidae Neapolitanae bekannt sind. Der Itinerarius Antoninus von Ptholomäus verortet sie unweit von der Straße a Turre Karales, zwischen Othoca (Santa Giusta) und Karales (Cagliari). An dieser Fundstätte wurde während der Römerzeit ein großer Thermalkomplex erbaut (Abb. 2), von dem ein quadratisches Becken (9,5 Meter Seitenlänge) erhalten ist, das als Natatium interpretiert wird, sowie ein kleinerer Thermalkomplex, der im Mittelalter und in der Neuzeit erneut genutzt wurde.

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Abb. 1 - Die Burg Monreale und der Bezirk der Thermen (Überarbeitung von M. G. Arru von Google Earth).

Dieses letzte Gebäude besteht aus einem großen rechteckigen Raum (A) mit Tonnengewölbe, ausgestattet im Inneren mit zwei rechteckigen Wannen sowie zwei Schwimmbecken auf der Nordostseite und der Nordwestseite.

Der Raum A öffnet sich im Nordwesten zu einem weiteren rechteckigen Raum mit Tonnengewölbe und Apsis. Eine Tür auf der Südwestseite des Raums A gestattet den Zugang zu einem Umgang sowie zu einem kleinen quadratischen Raum, dessen Funktion unklar ist (Abb. 3-4).

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Abb. 2 - Planimetrie der römischen Thermen (Überarbeitung von M. G. Arru, aus: Zucca 1987, Tafel 27, S. 258).
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Abb. 3 - – Planimetrie und Schnitt des Hauptbaukörpers (Überarbeitung von M. G. Arru, aus: Zucca 1987, Tafel 27, S. 258).
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Abb. 4 - Querschnitt durch den Hauptbaukörper (Überarbeitung von M. G. Arru, aus: Zucca 1987, Tafel 27, S. 258).

Der Zustand der Thermalgebäude im 19. Jahrhundert wird durch eine Zeichnung dokumentiert, die vom Kanoniker G. Spano veröffentlicht wurde, aus der die angewendete Bautechnik jedoch nicht hervorgeht, das heißt, ob es sich um einfaches opus vittatum oder um opus mixtum handelt (Abb. 5).

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Abb. 5 - Relief der römischen Thermen, veröffentlicht vom Kanoniker G. Spano (Spano 1859, S. 21).

Auf der Fundstätte wurden zahlreiche Fragmente aus Keramik gefunden, die auf den Zeitraum zwischen dem 1. Jahrhundert n. Chr. Bis zum Mittelalter datiert werden können.

In der Nähe der Kirche befindet sich die Kirche Santa Maria de is Acquas, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde (Abb. 6). Ca. 300 Meter südwestlich der Kirche wurde im Jahr 1875 die Nekropole des Zentrums von Aquae Neapolitanae gefunden.

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Abb. 6 - Die Kirche Santa Maria de is Acquas (von http://wikimapia.org/1422765/it/Chiesa-di-Santa-Maria-de-Is-Acquas-o-Santa-Maria-Acquas#/photo/1057788).

 

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