Fundstücke

Amulette mit Darstellungen ägyptischer Gottheiten

Das Amulett wurde im Inneren eines Grabs der phönizisch-punischen Nekropole von Sulky gefunden, das nicht mehr mit Sicherheit identifiziert werden kann. Auf Grundlage von Vergleichen kann es auf den Zeitraum zwischen dem 4. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. datiert werde.
Es handelt sich um ein kleines Amulett aus Glaspaste, das Isis darstellt, die ihren Sohn Horus stillt (Abb. 1-2), eine Ikonographie, die sich auch bei den Bronzen sowie in der Steinschneidekunst findet (Abb. 3-4). Ein Amulett dieses Typs bot den Schutz der beiden Gottheiten.

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Abb. 1-2 - Das Amulett mit Darstellung der Göttin Isis, die ihren Sohn Horus stillt. Archäologisches Gemeindemuseum “F. Barreca” (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 3 - Kleine Bronzestatue aus Tharros, die Isis darstellt, die Horus stillt. 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. Archäologisches Nationalmuseum von Cagliari (aus: BARRECA 1988, S. 151, Abb. 111).
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Abb. 3b - Skarabäus aus Tharros mit Ikonographie der Isis, die Horus auf den Knien hält und stillt (von http://www.beazley.ox.ac.uk/Gems/Scarabs/Images/Images%20Extra%205/11.95m.jpg).

Die Amulette sind die Kategorie von Objekten, die unter den Grabbeigaben in Sardinien sowie anderer phönizisch-punischer Nekropolen im Mittelmeerraum am stärksten vertreten sind: An erster Stelle steht dabei Karthago. In den Gräbern der Nekropole und im Tophet des antiken Sulky wurden sehr viel gefunden: Die Forscher haben herausgefunden, dass die meisten in Werkstätten in Sulky hergestellt wurden, auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass einige dieser kleinen Objekte aus Ägypten stammen, wie dies auch bei den Skarabäus der Fall ist.
Oft wurden die Amulette an Halsketten getragen (wie die Bohrung belegt, die sie wie das Exemplar aus Silky aufweisen), zusammen mit weiteren Elementen aus Glaspaste, Edelstein oder Hartstein.
Ein Objekt, das dieser besonderen Materialklasse angehört, ist das so genannte Amulett-Etui, ein kleiner zylindrischer Behälter mit dem Kopf einer ägyptischen Gottheit wie zum Beispiel der Löwengöttin Sekhmet, das im Inneren ein sehr dünn ausgewalztes Blech enthielt, auf dem Bilder des Bestattungsritus eingraviert waren: Das Gericht des Verstorbenen oder die Reise ins Jenseits (Abb. 4).

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Abb. 4 - Amulett-Etui aus Gold mit Sekhmet-Form, aus Sulky, Kommunales Archäologisches Museum “F. Barreca” (Foto von Unicity S.p.A.).

Wie die Amulette aus Karthago belegt die sardischen einen Hang zu Motiven wie Bes, Horus, Ptah-Pateco, der Uräusschlange, sonstigen Tieren, Körperteilen und verschiedenen apotropäischen Symbolen (Abb. 5-7).

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Abb. 5 - Amulett mit Darstellung von Ptah-Pateco. Archäologisches Gemeindemuseum “F. Barreca” (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 6 - Amulett mit Bild des Horus-Harpocrates. Archäologisches Gemeindemuseum “F. Barreca” (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 7 - Amulett mit unterschiedlicher Form. Kommunales Archäologisches Museum “F. Barreca” (Foto von M. Murgia).

Wozu dienten die Amulette, die eine griechische Gottheit darstellen? Sie dienten zum Schutz, da die dargestellte Gottheit die Kräfte des Bösen vom Verstorbenen fernhalten sollten, auf seinem Weg zum ewigen Leben.

Bibliografia

  • F. BARRECA, La civiltà Fenicia e Punica in Sardegna, Sassari 1988.
  • P. BARTOLONI, Il museo archeologico comunale “F. Barreca” di Sant’Antioco, Sassari 2007.
  • P. CINTAS, Amulettes puniques, Tunis 1946.
  • S. MOSCATI, Il mondo punico, Torino 1980.
  • S. MOSCATI, Le officine di Sulcis, ROMA 1988.
  • S. MUSCUSO, La necropoli punica di Sulky, in M. GUIRGUIS, E. POMPIANU, A. UNALI (a cura di), Quaderni di Archeologia Sulcitana 1. Summer School di Archeologia Fenicio Punica (Atti 2011), Sassari 2012.
  • J. VERCOUTTER, Les objects égyptiens et ègyptisants du mobilier funéraire carthaginois, Paris 1945.

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