Goldener Ring mit Email
In der Nähe der Nekropole von Sulky wurden Juwelen aus Gold und Silber mit verschiedenen Formen gefunden.
Eines der schönsten Exemplare besteht aus Gold mit so genanntem Cloisonné-Dekor, einer Technik, die im antiken Ägypten und im Nahen Osten bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. angewendet wird und bei der dünne Drähte (Filigrane) oder Metallleisten auf eine zu verzierende Oberfläche gelötet werden, um kleine Zellen zu bilden (auf französisch cloisons), in die farbiges Email gegossen wird, um so eine Art von Mosaik zu erzielen. Der auf diese Weise bearbeitete Ring von Sulky weist ein rundes Signet auf, verziert mit einer zentralen Blume mit weißen und blauen Blütenblättern, umgeben von 5 Filigranringen, die ihrerseits von einer Reihe von kleinen Bögen umgeben werden, ebenfalls im Wechsel von Bau und Weiß (Abb. 1).
An das Signet ist ein flacher Streifen mit Filigranbearbeitung angelötet, während zwei sich an den Seiten des Signets zwei Voluten befinden, die an den Streifen angelötet sind (Abb. 2-3).
Die Juwelen stellen einen der charakteristischsten Aspekte des phönizisch-punischen Handwerks dar. Es ist schwierig zu sagen, ob der Ring von Sulky in den Werkstätten vor Ort geschmiedet wurde, oder ob er aus den bekannteren von Tharros oder gar aus Phönizien, auch, da es schwierig ist, Vergleichsobjekte zu finden. Es fehlen keine Beispiele für die Filigranbearbeitung, die wie auch die Granulationstechnik in der phönizisch-punischen Goldschmiedekunst weit verbreitet war (Abb. 4-5).
Wozu dienten die Juwelen? An erster Stelle hatten sie wie auch heute Schmuckfunktion und sie waren auch Zeichen der Zugehörigkeit zu Familien mit großen wirtschaftlichen Möglichkeiten. Je nach ihrer symbolischen oder magischen Darstellung hatten sie außerdem eine apotropäische Funktion und es ist wahrscheinlich, dass sie eigens als Schmuck für die Verstorbenen angefertigt wurden.
Bibliografia
- P. BARTOLONI, Il museo archeologico comunale “F. Barreca” di Sant’Antioco, Sassari 2007.
- G. PISANO, I gioielli, in Aa. Vv., I Fenici, Milano 1989, pp. 370-393.