Fundstücke

Lekythos

Die Lekythos (Abb. 1) wurde in einem Grab in der phönizisch-punischen Nekropole von Sulky gefunden, das heute nicht mehr mit Präzision angegeben werden kann. Der Typ unserer Vase wird von den Experten Lekythos Ariballica genannt aufgrund der Ähnlichkeit mit dem kugeligen Körper der Aryballos, einer weiteren Vasenform griechischen Ursprungs, und er kann auf den Zeitraum zwischen dem 7. und dem 5. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

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Abb. 1 - In der Nähe der Nekropole von Sulky gefundene attische Lekythos. Archäologisches Gemeindemuseum “F. Barreca” (Foto von Unicity S.p.A.)
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Abb. 2 - Ein typischer griechischer Aryballos mit schwarzen Figuren auch cremefarbenem Grund (von http://www.antika.it/005070_vasi-greci-forme-e-tecnica.html).

Das Exemplar, mit schwarzem Lack mit roten Figuren, wurde in Fragmenten gefunden und dann weitgehend wieder zusammengesetzt, wobei am Körper ein größeres Stück fehlt (Abb. 3).
Die Vase weist einen engen Hals und eine trichterförmige Öffnung auf; der Körper ist kugelig und weist die Darstellung eines Frauengesichts im Profil auf, das nach rechts schaut.

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Abb. 3 - In der Nähe der Nekropole von Sulky gefundene attische Lekythos, Detail des fehlenden Stücks. Archäologisches Gemeindemuseum “F. Barreca” (Foto von Unicity S.p.A.)

Es handelt sich um eine Form, die in der phönizisch-punischen Welt weit verbreitet ist und sie wurde genutzt in den Handelsbeziehungen zwischen dem östlichen phönizischen Volk und den Griechen ab dem Moment der phönizischen Expansion nach Westen (ca. 9. bis 8. Jahrhundert v. Chr.); dabei wurde unter anderem auch mit feinem Tischgeschirr sowie diesem besonderen Vasentyp gehandelt.
Die Lekythos der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. Behält ihre kugelige Form bei (wie das Exemplar aus Sulky) und tendiert zur runden oder ovalen Form (Abb. 4). Daraus entwickelt sich dann gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. Die so genannte Standardform. (Abb. 5) 280.

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Abb. 4 - Lekythos mit ovalem Körper (von http://it.wikipedia.org/wiki/Lekythos#/media/File:KAMA_Guerrier_s%27armant.jpg).
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Abb. 5 - Lekythos mit charakteristischer Standardform (von http://it.wikipedia.org/wiki/Lekythos#/media/File:NAMA_Act%C3%A9on.jpg).


Wozu diente die Lekythos? Sie diente als Balsamarium, das heißt, zur Aufbewahrung von duftenden Ölen oder Salben, vor allem für Bestattungen, und die zylindrische Form mit engem Hals und Trichteröffnung steht im Zusammenhang mit dieser Verwendung.

Bibliografia

  • R. D’ORIANO, A. SANCIU, La sezione Fenicio-Punica del Museo “G. A, Sanna” di Sassari, Piedimonte Matese 2000 .
  • E. PARIBENI, “Lekythos” in Enciclopedia dell’Arte Antica Online, http://www.treccani.it/enciclopedia/lekythos_%28Enciclopedia-dell%27-Arte-Antica%29/
  • A. UNALI, Sulky: la ceramica attica a vernice nera in M. MILANESE, P. RUGGERI, C. VISMARA (a cura di), Atti del XVIII Convegno Africa Romana (Olbia, 11-14 dicembre 2008), Roma 2010, pp. 1227-1240.

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