Fundstücke

Oinochoè

Die Oinochoè wurde in der phönizisch-punischen Nekropole von Sulky in einem unbekannten Grab gefunden. Der Rand war zerbrochen und wurde wieder zusammengesetzt (Abb. 1-2).
Es handelt sich um einen Krug mit charakteristischem dreilappigem Rand und er war ein Behälter für Flüssigkeiten, vor allem für Wein.

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Abb. 1 - Die Oinochoè aus Sulky mit Palmzweig-Dekor (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 2 - Oinochoè aus Sulky. Detail des Krugs (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 3 - Oinochoè aus Sulky (Foto von Unicity S.p.A.).


Die Oinochoè aus Sulky kann auf den Zeitraum zwischen dem Ende des 6. Jahrhunderts und dem 5. Jahrhundert v. Chr. datiert werden, da seit der karthager Eroberung Sardiniens und im gesamten 4. Jahrhundert v. Chr. die einzige griechische Importkeramik, die in den punischen Zentren verwendet wurde, die attische war, das heißt Keramik, die in Athen und in der Region Attika produziert wurde (Abb. 3).

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Abb. 4 - Oinochoè, die auf Rhodos gefunden wurde, 7. Jahrhundert v. Chr. Louvre, Paris (von http://it.wikipedia.org/wiki/Oinochoe#/media/File:Oinoche_Camiros_fantastic_Louvre_A318.jpg).

 

Dieser Keramiktyp wurde vor allem in den Gräbern gefunden, jedoch auch im Ort Sulky, und er ist in Sardinien weit verbreitet.
Wozu dienten die Oinochoai? Wie der Name selbst sagt, der sich aus dem Begriff Oinos (Wein) und dem Verb cheo (gießen) zusammensetzt, handelte es sich um Weinkrüge, die bei den griechischen Symposien verwendet wurden (geselligen Zusammenkünften mit Bankett), zusammen mit anderen Behältnissen, die so mit einem anderen Bankett nahöstlichen Ursprungs in Zusammenhang gebracht wurden, der Marzeah, bei der der Wein ein wichtiges Element war, das in die Nähe der Gottheit führen konnte, dessen Wurzeln sehr alt sind und der mit dem Kult der Heroen und Könige in Zusammenhang stand. Außer dem starken symbolischen Wert verweist das Vorhandensein dieses Keramiktyps auch auf einen hohen gesellschaftlichen Rang, denn es handelt um Luxusgegenstände, die sich nicht alle leisten konnten.

Bibliografia

  • P. BARTOLONI, Il museo archeologico comunale “F. Barreca” di Sant’Antioco, Sassari 2007
  • P. BERNARDINI, I roghi del passaggio, le camere del silenzio: aspetti rituali e ideologici del mondo funerario fenicio e punico di Sardegna in Actas del III Seminario Internacional sobre Temas Fenicios (Guardamar del Segura, 3-5 de mayo 2002), Alicante 2004, pp. 131-169.
  • A. UNALI, Sulky: la ceramica attica a vernice nera in M. MILANESE, P. RUGGERI, C. VISMARA (a cura di), Atti del XVIII Convegno Africa Romana (Olbia, 11-14 dicembre 2008), Roma 2010, pp. 1227-1240.

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