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Das savoyische Fort von Su Pisu

Das savoyische Fort von Su Pisu, das auch „Burg“ genannt wird, befindet sich an der höchsten Stelle des Dorfs Sant’Antioco, auf dem so genannten Mont’e Cresia, in strategischer Lage, in der sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Bauwerke befunden haben. Das älteste Bauwerke besteht aus einem Vielpass-Nuraghenturm, der wahrscheinlich im 15. Jahrhundert v. Chr. Errichtet wurde. Auf dem Hang, der hinab zur Nekropole von Is Pirixeddus führt, wurden neben den Überresten der Nuraghe Spuren des Nuraghendorfes gefunden (Abb. 1).

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Abb. 1 - Forte su Pisu. Detail der verbleibenden Trachitblöcke der Nuraghe (Foto von Unicity S.p.A.).


Die Nuraghe wurde von den Karthagern abgerissen und auf den Trümmern wurde ein polygonaler Turm errichtet, der wahrscheinlich als Verbindung zwischen den Verteidigungsmauern diente, die während der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. errichtet wurden. In der unmittelbaren Nähe des Turm befand sich sehr wahrscheinlich das monumentale Nordtor der Stadt, zu dem die beiden Löwenstatue gehörten - heute im Museum - die in der römischen Kaiserzeit das Podium des Amphitheaters zierten (Abb. 2).

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Abb. 2 - Löwen aus Sulky zum Zeitpunkt ihres Funds (von http://www.archeotur.it/santantioco/immagini/category/3-museo-archeologico.html)

 

Bei der römischen Eroberung im Jahr 238 v. Chr. wurden die karthager Festungsanlagen abgerissen und das Material wurde für den Bau eines Tempelgebäudes wiederverwendet. Es vergingen viele Jahrhunderte, bevor auf der Anhöhe wieder ein Verteidigungsbauwerk errichtet wurde, und dies geschah, als die Insel Sant’Antioco sich im 18. Jahrhundert wieder bevölkert, nachdem sie aufgrund der ständigen Sarazenenüberfälle, die im 13. Jahrhundert begannen, lange Zeit unbewohnt war.
Das fort wurde im Jahr 1812 geplant und auf dem vorausgehenden punischen Bauwerk errichtet, das seine Planimetrie bestimmte; es wurde bis zum Jahr 1815 zur Verteidigung genutzt, beim letzten Überfalls des Beys von Tunis.
Im Zentrum des Forts befindet sich ein robustes kleines Gebäude, das als Pulvermagazin diente (Abb. 3-4). Der Innenhof war nahezu vollständig mit quadratischen Basaltsteinen gepflastert.

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Abb. 3 - Panorama des Innenhofes des savoyischen Forts mit dem Pulverhaus mit Tonnengewölbe (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 4 - Frontalansicht des Pulvermagazins des savoyischen Forts (von httpswww.flickr.comphotosvincenzovacca8369882604inalbum-72157632494099862).

Ein Wachhäuschen mit mehreren Schießscharten schützte den Eingang, wo sich ursprünglich eine Zugbrücke befunden haben muss. Entlang der Außenmauer gibt es auf mehreren Ebenen Wachgänge. Im Innenhof befindet sich eine Öffnung mit Bogen für die nach Osten - zum Meer hin - ausgerichtete Kanone, und weitere Kanonenstellungen befinden sich entlang der Außenmauer des Forts (Abb. 5-6), wo sich auch die Schießschachten für die Füseliere öffnen. Unter dem Bodenbelag des Atriums befindet sich eine Zisterne.

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Abb. 5 - Die Kanone auf dem Waffenplatz des savoyischen Forts (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 6 - Eine Reihe von Schießscharten für Kanonen in der Außenmauer des Forts (Foto von Unicity S.p.A.)



Bibliografia

  • P. BARTOLONI, Il museo archeologico comunale “F. Barreca” di Sant’Antioco, Sassari 2007.
  • P. BERNARDINI, I leoni di Sulci, Sardò 4, Sassari 1988.
  • A. BOSCOLO, La Sardegna bizantina e alto-giudicale, Sassari 1982.
  • G. MONTALDO, I forti piemontesi in Sardegna, Sassari 2003.
  • S. MUSCUSO, La necropoli punica di Sulky, in M. GUIRGUIS, E. POMPIANU, A. UNALI (a cura di), Quaderni di Archeologia Sulcitana 1. Summer School di Archeologia Fenicio Punica (Atti 2011), Sassari 2012.
  • G. RACHELI, L’arcipelago di Sulcis e la sua storia, Calasetta 1981.
  • M. RASSU, Guida alle torri e forti costieri, Cagliari 2000.

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