Detaillierte Datenblätter

Malereien aus punischen Gräbern

Einige der unterirdischen punischen Grabkammern von Sulky sind ausgemalt. Die Malerei ist weitgehend unbeachtet geblieben bis zur Entdeckung der Gräber „del Sid“ und „dell’Ureo“ (Abb. 1) in der Nekropole von Tuvixeddu (CA), die zusammen mit der Nekropole von Kerkouane (Gebel Mlezza)am Kap Bon (Abb. 2a - b) einige der komplexesten und interessantesten Beispiele darstellen.

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Abb. 1 - Das so genannte Grab „dell’Ureo“ der Nekropole von Tuvixeddu (CA), ausgemalt mit roten Friesen (von https://virtualwunderkammer.files.wordpress.com/2013/03/fig-182-karali-necropoli-punica-di-tu-vixeddu-tomba-e2809cdell_ureoe2809d-particolare-del-fregio-a-palmette-e-fiori-di-loto.jpg).
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Abb. 2a - Rot bemalte Wand einer unterirdischen punischen Grabs von Gebel Mlezza, datierbar auf das 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. (aus: MOSCATI 1972, S. 449)
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Abb. 2b - Rot bemalte Wand einer unterirdischen punischen Grabs von Gebel Mlezza, datierbar auf das 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. (aus: MOSCATI 1972, S. 449)

 

Es sind nur drei unterirdische des antiken Sulky bekannt, für die eine Ausmalung belegt ist, das interessanteste ist jedoch das Grab Nr. 7, das auf die zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden kann. Es wurde nur für eine Bestattung verwendet und es wurde intakt gefunden; es weist eine Bemalung der Wände sowie ein ägyptisierendes Hochrelief auf, das eine männliche Figur mit Bart und Klaft darstellt, die ebenfalls bemalt ist (Abb. 4). Die Wände sind mit roten horizontalen Streifen bemalt, die 8 Nischen sowie die Forme einer blinden Tür einrahmen (Abb. 5-6) und durch die Farbe wurden auch die Kennzeichen der Figur am Pilaster hervorgehoben. An den Wänden der Grabkammer wurde die Farbe Rot verwendet, während die Details der ägyptisierenden Figur in Rot und Schwarz hervorgehoben sind.
Die Technik, die bei der Mehrzahl der Malereien in den sardischen Gräbern wie auch im Fall von Sulky verwendet wurde, war die Auftragung der Farbe direkt auf den Fels, ohne besondere Vorbereitung, mit der Folge, dass das Pigment alle Unregelmäßigkeiten des Untergrunds folgt und im Laufe der Zeit verwittert; oft kann an den Wände der Grabkammern ein Pulver von der Farbe des Dekors gefunden werden, das zeigt dass die Farbe einfach von der Oberfläche der Wände gefallen ist, vor allem, wenn diese wie in Sulky aus Tuff bestehen.
In einigen seltenen Fällen, wie beim Grab „dell’Ureo“ von Tuvixeddu, ist ein Putz vorhanden, auf den der komplexere Fries im oberen Teil der Grabkammer aufgemalt wurde. Wie wir zuvor gesehen haben, ist die Ausmalung des Grabs normalerweise einfarbig, im so genannten Grabkammerrot, es sind jedoch auch die Farben Schwarz, Hellblau und Gelb belegt.

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Abb. 4 - Das ägyptisierende Hochrelief von Grab Nr. 7 (aus: BERNARDINI 2010, Tafel I, 2).
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Abb. 5 - Detail des malerischen Dekors auf der rechten Seite des unterirdischen Grabs 7 sowie an der Rückwand (aus: BERNARDINI 2007, S. 156, Abb. 9).
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Abb. 6 - Detail der blinden Tür des Grabs 7 (aus: BERNARDINI 2007, S. 156, Abb. 10).



Streifen, Bänder und Linien sind die häufigsten Dekormotive. Weitere Typen, die zum derzeitigen Kenntnisstand in der punischen Nekropole von Sulky nicht vorhanden sind, sind diejenigen mit architektonischen oder geometrischen Elementen; verschiedenen heiligen Symbolen mit Tanit, die Sonnenscheibe oder der aufgehende Mond, pflanzliche Elemente sowie menschlichen und tierische Ikonographien.

Bibliografia

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  • P. BARTOLONI, In margine a una tomba punica di Sulcis = Quaderni della Soprintendenza Archeologica per le Province di Cagliari e Oristano 1993, pp. 93-96.
  • P. BERNARDINI, Memorie d’Egitto. Un sepolcro punico da Sulky, in G. M. DELLA FINA (a cura di), Etruschi, Greci, Fenici e Cartaginesi nel Mediterraneo Centrale. Atti del XIV Congresso Internazionale di studi sulla storia e l’archeologia dell’Etruria, (Annali della fondazione per il Museo “Claudio Faina”, XIV), Orvieto 2007, pp. 137-160.
  • P. BERNARDINI. Aspetti dell’artigianato funerario punico di Sulky. Nuove evidenze, in M. MILANESE, P. RUGGERI, C. VISMARA (a cura di), Atti del XVIII Convegno Africa Romana (Olbia, 11-14 dicembre 2008), Roma 2010, pp. 1257-1270.
  • S. MOSCATI, I Fenici e Cartagine, Torino 1972.
  • A. STIGLITZ, Osservazioni sulla pittura funeraria nella Sardegna punica = Annali della Facoltà di Lettere di Cagliari LIV, Cagliari 2000, pp. 75-110.
  • S. PUGLISI, Scavo di tombe ipogeiche puniche (Sant’Antioco) = Atti dell'Accademia Nazionale dei Lincei. Notizie degli scavi di antichità, Roma 1942, pp. 106-115.
  • C. TRONCHETTI, S. Antioco, Sassari 1989.

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