Sant’Antioco in der Pränuraghischen und Nuraghischen Zeit
Die ersten Spuren menschlicher Anwesenheit auf der Insel Sant’Antioco stammen auf Grundlage der archäologischen Untersuchungen aus dem Neolithikum (ca. 5.500 ‑ 2.500 v. Chr), auch wenn es in der näheren Umgebung sehr viel ältere Spuren gibt, die aus dem mittleren Paläolithikum (ca. 120.000 ‑ 35.000 V. Chr.) oder oberen (ca. 35.000 ‑ 10.000 v. Chr.) Paläolithikum stammen.
Entlang des Isthmus, der die Insel Sant’Antioco mit der Hauptinsel verbindet, sich zwei Menhire sichtbar, die während der Jungsteinzeit (ca. 3.300 ‑ 2.500 v. Chr.) errichtet und traditionell Su Para und Sa Mongia (das heißt, „der Mönch“ und „die Nonne“) genannt werden. Es wird erzählt, dass es sich um die versteinerten Körper von zwei Verliebten, die auf ihrer Flucht von einem göttlichen Fluch getroffen wurden (Abb. 1).
Ebenfalls der Jungsteinzeit (ca. 2.500 v. Chr.) gehören die Domus de Janas am Berg Is Baccas (Abb. 2) sowie die Fundamente von Hütten an, die mitten im Zentrum, in der Nähe des Forts Su Pisu gefunden wurden, im gleichen Bereich, in dem die phönizische Stadt gegründet wurde.
Ab der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. wurde die Insel von nuraghischen Bevölkerungen bewohnt, wie das Vorhandensein von Dörfern und Nuraghen belegt. Die größte davon dürfte die im Zentrum des heutigen Orts sein, auf dem Gipfel des Hügels, auf dem sich auch das savoyische Fort befindet. Es handelt sich um eine komplexe Nuraghe, das heißt, bestehend aus zentralem Turm, umgeben von zumindest drei weiteren Türmen, die durch eine Ringmauer miteinander verbunden waren. Die Nuraghe wurde in ihrer primären Funktion zwischen dem Jahr 1400 und dem Jahr 1200 v. Chr. genutzt und wurde dann von bis in die ersten Jahre des 8. Jahrhunderts v. Chr. weitergenutzt. Bei Ankunft der Phönizier wurde auf den Überresten ein Turm aus punischer Zeit errichtet der wiederum während des 18. Jahrhunderts teilweise in das Mauerwerk des Forts Su Pisu integriert wurde (Abb. 3).
Auf dem gesamten Gebiet der Insel gibt es Überreste aus der Nuraghenzeit und darunter befinden sich zwei Nuraghen mit einer gewissen Bedeutung, stets in strategischer Lage, die Nuraghe Grutti Acqua, mit zugehörigem Nuraghendorfer und Sakralbezirk, sowie die Nuraghe Corongiu Murvonis (Abb. 5). Ein weiteres interessantes Monument, dass von der ausgehenden Bronzezeit bis zum Beginn der Eisenzeit (Ende des 9. Jahrhundert bis Anfang des 8. Jahrhunderts v. Chr.) genutzt wurde, ist das Gigantengrab Niu ‘e Su Crobu (Abb. 6).
Bibliografia
- P. BARTOLONI, Il museo archeologico comunale “F. Barreca” di Sant’Antioco, Sassari 2007.
- G. LILLIU, Preistoria e protostoria del Sulcis, in V. SANTONI (a cura di), Carbonia e il Sulcis. Archeologia e territorio, Oristano 1995.
- C. TRONCHETTI, S. Antioco, Sassari 1989.