Grabinschrift
Der Grabstein mit Inschrift wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in der Nähe von Fordongianus gefunden. Das kleine Monument in unbekannter Epoche behauen und überarbeitet, wahrscheinlich, um als Baumaterial verwendet zu werden. Dies hat zum Verlust vieler Details geführt, man erkennt jedoch noch die parallelepipede Form, und ein Teil der Krone ist erhalten, bestehend aus einem Gesims, unterstrichen von einer gezahnten Reihe. Auf einer der Seiten ist als Relief das Symbol der Axt gut erhalten geblieben (Abb. 1-3).
Die Inschrift gibt, seitens des Gatten, die Erinnerung an die Gattin Germana wieder, verstorben im Alter von 48 Jahren, mit Widmung an die Dei Mani; das Grab wurde dann unter den Schutz der Axt gestellt, dargestellt als Relief auf einer Seite des Grabsteins.
Das Zeichen der Axt ist in der gesamten weströmischen Welt sehr bekannt und stark verbreitet, wo es auf Grabstätten in der Kaiserzeit Verwendung fand. Seine Interpretation ist nicht eindeutig und wird nicht von allen Forschern geteilt: Die verbreitetste interpretiert die Axt als Zeichen, das das Böse abwendet und so das Grab schützt; andere hingegen interpretieren die Darstellung des Werkzeugs mit Bezug auf die Erdbestattung, im Gegensatz zur Kremierung; andere wiederum interpretieren die Axt als mystisches Symbol.
Der Name Germana ist nicht typisch römisch und wird auf einen lokalen Ursprung in einer alten punischen Tradition zurückgeführt. Auf Grundlage des Stils der Buchstaben wird die Inschrift auf zwischen dem 2. und dem 3. Jahrh. n. Chr. datiert.
Bibliografia
- M. G. ARRIGONI BERTINI, Il simbolo dell’ascia nella Cisalpina romana, Faenza 2006.
- MARCELLA BONELLO LAI, Il simbolo dell’ascia nelle iscrizioni funerarie latine della Sardegna, in Nuovo Bollettino Archeologico Sardo, 1, 1984, pp. 201-227.
- G. SOTGIU, Iscrizioni latine della Sardegna, Padova, 1961, pp. 132-133, n. 198.