In einem kleinen Tal mit der Bezeichnung Apprezzau, wenig südlich der römischen Stadt, befinden sich die Überreste des Amphitheaters von Fordongianus (Abb. 1-2).

Abb. 1 - Bild des Amphitheaters von Fordongianus - ährend der Grabungsarbeiten (Foto Soprintendenza Archeologica Cagliari).

Abb. 2 - Römisches Amphitheater von Fordongianus: Planimetrie (aus Bacco et alii 2010, S. 1396).

Bei neueren Grabungsarbeiten wurden zwei Bauphasen des Monuments festgestellt.

In der ersten, die auf die Zeit Trajans (98 bis 117 n. Chr.) datiert werden kann, bestand das Amphitheater aus zwei einander entgegengesetzten Böschungen, unterteilt von Mauern aus großen Steinblöcken; die Basis des Podiums vor dem Bereich bestand ebenfalls aus Blöcken. Außen wurden die Böschungen von Pilastern aus Blöcken gestützt, mit Zwischenräumen, die von Mauern mit Verkleidung aus Opus Vittatum getragen wurden, das heißt, Felder aus Tuffsteinen im Wechsel mit Ziegelreihen. 

In der zweiten Phase in der severianischen Zeit (193 bis 211 n. Chr.), zu Beginn des 3. Jahrh. n. Chr., erhielt das Amphitheater seinen ersten primitiven Prospekt, verblendet von einer Galerie mit offenen Bögen; außerdem wurde ein kleiner Raum errichtet, der für einen unbekannten Kult genutzt wurde.

In Sardinien sind wenige Amphitheater bekannt: Cagliari, Nora, Sant’Antioco, Tharros und Fordongianus. Die wichtigsten Überreste sind ohne jeden Zweifel die des großen Amphitheaters von Cagliari, das in den Fels des Buoncammino-Hügels geschlagen ist (Abb. 3-4).

Abb. 3 - Das römische Amphitheater von Cagliari, auf einem Foto aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts (von www.sardegnadigitallibrary.it: Foto von Anedda Gianluigi).

Abb. 4 - Plan des römischen Amphitheaters von Cagliari (aus: Pala 1994, S. 147).