Detaillierte Datenblätter

Die Thermen Nr. 1

Dieses Gebäude, das so bezeichnet wird, da es das erste ist, das im Bereich von Tharros untersucht wurde, befindet sich an der Küste am Golf von Oristano, am nordöstlichen Rand des öffentlichen Bezirks der Stadt (Abb. 1-2).

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Abb. 1 - Lage der Thermen Nr. 1 (von Google Earth. Überarbeitung von C. Tronchetti).
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Abb. 2 - Die Thermen Nr. 1 (Foto von Unicity S.p.A.).

Leider machen einerseits die Erosion durch das Meer sowie andererseits die zahlreichen Umbaumaßnahmen und Abänderungen, denen das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte unterzogen wurde, die Lektüre recht komplex, vor allem, da die meisten Mauern fehlen (Abb. 3).

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Abb. 3 - Grundriss der Thermen Nr. 1: 1) Umkleide; 2) Calidarium; 3) Calidarium (aus: ZUCCA 1984, S. 88)

Der Eingang zur Therme erfolgte von der Straße und man gelangte in die Umkleide (Apodyterium), von der aus man in einen großen Grund mit kalten Bädern (Frigidarium) gelangte, der nicht erhalten ist, der sich jedoch im nördlichen Teil des Gebäudes befinden musste, wo sich die großen Zisternen befinden, aus denen die Becken gefüllt wurden.

Die beiden beheizten Räume grenzen im Osten direkt an die Umkleide an; sie sind zu erkennen am Bodenbelag, der zum Zeitpunkt der Ausgrabung noch einen Teil der suspensurae aufwies, die den Bodenbelag trugen und es gestatteten, heiße Luft durch den Zwischenraum zu leiten.

Beim Bodenbelag aus Terrakottaplatten sind zwei Ziegel erhalten geblieben, die die Namen der Hersteller aufweisen: IULIANI ET QUAD(rati), lokale Hersteller, die aus anderen Funden im Hinterland von Tharros bekannt sind.

Die Errichtung der Thermen wird allgemein auf den Lauf des 2. Jahrhunderts n. Chr. angesetzt. (Abb. 4-8).

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Abb. 4 - Die Thermen Nr. 1, gesehen von Süden (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 5 - Die große Zisterne der Thermen Nr. 1 (Foto von Unicity S.p.A.)
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Abb. 6 - Das nördliche Calidarium, umgewandelt in einen Friedhof (Foto von Unicity S.p.A.)
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Abb. 7 - Eingang des nördlichen Calidariums, geöffnet in der vandalischen Epoche (Foto von Unicity S.p.A.)
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Abb. 8 - Überreste eines Praefurniums (For von Unicity S.p.A.)

Das Thermalgebäude und vor allem das Calidarium, das im Grundriss als Nr. 3 bezeichnet ist, wurden größeren Umbauarbeiten und Maßnahmen zur Abänderung unterzogen, um das Gebäude für andere Zwecke zu nutzen. In der vandalischen und der byzantinischen Epoche wurde in diesem Bereich ein Friedhof angelegt, wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem frühchristlichen Kultbau unmittelbar nördlich der Thermen.

Bibliografia

  • A.M. GIUNTELLA, Materiali per la forma urbis di Tharros tardo-romana e altomedievale, in P.G. SPANU (ED.), Materiali per una topografia urbana. Status quaestionis e nuove acquisizioni, Oristano 1995, pp. 117-144
  • G. PESCE, Tharros, Cagliari 1966
  • P.G. SPANU, La Sardegna bizantina tra VI e VII secolo, Oristano 1998, pp. 78-96
  • P.G. SPANU, R. ZUCCA, Da Tarrai polis al portus santi Marci: storia e archeologia di una città portuale dall’antichità al Medioevo, in A.MASTINO ET ALII (edd.), Tharros Felix 4, Roma 2011, pp. 15-103.
  • R. ZUCCA, Tharros, Oristano 1984

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