Der punische Halbsäulentempel
Das wichtigste und bedeutendste Zeugnis des punischen Tharros, das erhalten geblieben ist, ist ohne Zweifel der so genannte „Halbsäulentempel“ (Abb. 1-3).
Der Tempel befindet sich im öffentlichen Bezirk der Stadt und wurde in den Fels gehauen, das heißt, der Stein wurde entfernt, um ein terrassiertes rechteckiges Podium anzulegen, dessen Langseiten sowie die hintere Kurzseite in der gleichen Technik mit Halbsäulen dekoriert sind (Abb. 4-7).
Auf der Grundlage von Vergleichen mit ähnlichen Bauwerken im Mittelmeerraum wurde der Tempel auf den Zeitraum zwischen dem 4. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. datiert, die Periode, in der die Stadt Tharros den Gipfel ihrer Bedeutung erreichte.
In der römischen Epoche wurde der obere Teil des Monuments im 1. Jahrhundert v. Chr. abgetragen und mit einem Belag aus Kalkstein überdeckt, auf dem ein kleines Sacellum errichtet wurde.
Dies hat dazu geführt, dass das Gesims des in den Fels geschlagenen Podium verloren gegangen sind, und die wahrscheinlichste Rekonstruktionshypothese besteht in der Interpretation als Fundament für einen Altar unter freiem Himmel, gemäß einem Typ von Sakralbauten, der in der semitischen Welt verbreitet ist (Abb. 8).
Wir wissen hingegen mit Gewissheit, dass die Front des Tempels an den Ecken mit zwei Löwenstatuen aus Sandstein verziert war, die nur teilweise erhalten sind (Abb. 9).
Bibliografia
- E. ACQUARO, Tharros tra Fenicia e Cartagine, in Atti del II Congresso Internazionale di Studi Fenici e Punici, Roma 1991, pp. 537-558
- S. PERRA, L’architettura templare fenicia e punica di Sardegna: il problema delle origini orientali, Oristano 1998, pp. 151-155.
- G. PESCE, Il tempio punico monumentale a Tharros, in Monumenti Antichi dei Lincei XLV, 1960, coll. 332-440.