Das Territorium in Punischer Zeit
Die Stadt Tharros wurde im Sinis gegründet, einem Territorium, das für menschliche Siedlung gut geeignet ist aufgrund des einfachen Zugangs zum fischreichen Golf von Oristano, des reichlich vorhandenen Wilds, der Fruchtbarkeit des Bodens sowie der Erzvorkommen des Montiferru, er wenige Kilometer in nördlicher Richtung liegt (Abb. 1).
Ab Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. Findet sich das Phänomen der wachsenden Ausbreitung von punischen Siedlungen im Territorium, das im 4. Und 3. Jahrhundert v. Chr. seinen Höhepunkt findet. (Abb. 2).
Diese starke territoriale Ausdehnung ist ein klarer Indiz dafür, dass Tharros, obschon überwiegend vom Seehandel geprägt, auch die Ressourcen des Territorium genutzt hat.
Die Siedlungen entstehen bevorzugt in den Ebenen sowie an niedrigen Hügeln, während auf den Gipfeln der Hügel Spuren der Nutzung von älteren nuraghischen Bauwerken zu finden sind. Dieses Phänomen ist auch in anderen Situationen zu finden; ein gutes Beispiel dafür ist die Einrichtung einer kleinen Kultstätte vor dem nuraghischen Schachttempel von Cuccuru S’Arriu (Abb. 3-4).
In diesem Sacellum, wie auch in anderen, die in der Umgebung gefunden wurden, wurde eine weibliche Schutzgottheit verehrt, die mit der griechischen Göttin Demeter verglichen werden kann.
Die punischen Dörfer sind in einigen Fällen recht groß, die meisten sind jedoch klein. Es ist möglich, eine hierarchische Organisation des Territoriums festzustellen, bei der die größeren Orte die koordinierende Funktionen hatten und als Sammelstellen für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Territoriums dienten, die dann nach Tharros geleitet wurden. Aus der Stadt kamen Waren aus städtischer Produktion sowie importierte Keramik.
Die punische Organisation zur Nutzung des Territoriums war optimal und sie wurde während der Zeit der römischen Republik aufrecht erhalten, bis zur radikalen Transformation der Landschaft in der Kaiserzeit.
Bibliografia
- C. DEL VAIS, Il Sinis di Cabras in età punica, in M.MINOIA, A.USAI (edd.), Le sculture di Mont’e Prama. Contesto, scavi e materiali, Roma 2015, pp. 103-136