Fundstücke

Sarkophag

Aus dem Bestattungsbezirk von Columbaris stammt wahrscheinlich ein griechischer Marmorsarkophag, der auf den Zeitraum zwischen Ende des 4. Jahrhunderts und Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. datiert wird. (Abb. 1).

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Abb. 1 - Antiquarium di Cuglieri, Marmorsarkophag (aus: TEATINI 2008, S. 1308, Abb. 7).


Er weist eine rechteckige Form auf und aufgrund seiner reduzierten Abmessungen wird angenommen, dass er für die Bestattung eines Kinds verwendet wurde. Nach dem Fund wurde der Sarkophag auf der Piazza von Cuglieri als Brunnen verwendet: Dafür wurde auf einer der beiden größeren Kopfseiten eine Bohrung sowie ein Überlauf für das Abfließens des Wassers ausgeführt. Schließlich wurde er zum kommunalen Antiquarium transportiert. Der Sarg scheint auf den beiden kurzen Seiten sowie auf der oberen langen Seite durch einen Rahmen begrenzt, der die dekorierten Bereiche einfasst, unterteil in zwei Teile von einem zentralen Mandorla-Motiv im unteren Bereich. Das Exemplar kann mit anderen sardischen (Abb. 2-3) und nordafrikanischen Sarkophagen verglichen werden.

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Abb. 2 - Pula, Pfarrkirche S. Giovanni Battista: Marmorsarkophag (von TEATINI 2008, S. 1307, Abb. 6).
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Abb. 3 - Cagliari, Kirche San Lucifero: Kalksteinsarkophag mit Henkel-Tabula (aus:TEATINI 2008, S. 1310, Abb. 9).


Aufgrund verschiedener Eigenschaften verweist die Produktion solcher Särge auf afrikanische Werkstätten, aufgrund des Dekors, das sich lediglich auf der Hauptseite befindet, vielleicht sogar auf Marmorwerkstätten in Karthago (Abb. 4-5). Die Mandorla-Motive können bei diesen Sarkophagen verschiedene Formen annehmen, mit leerem Feld oder mit einer kleinen Wölbung, wie bei dem Sarkophag aus Cornus.

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Abb. 4 - Karthago, Damous-el Karita: Sarkophag aus griechischem Marmor (aus: TEATINI 2008, S. 1307, Abb. 8).
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Abb. 5 - Details der Eutropos-Platte mit Darstellung einer Marmorwerkstatt (aus: BARATTA 2007, S. 212, Abb. 28).



Bibliografia

  • G. BARATTA, La mandorla centrale dei sarcofagi strigilati. Un campo iconografico ed i suoi simboli, in F. HÖLSCHER, T. HÖLSCHER (a cura di), Römische Bilderwelten. Von der Wirklichkeit zum Bild und zurück, Kolloquium der Gerda Henkel Stiftung am Deutschen Archäologischen Institut Rom (Rom 15.-17. März 2004) = Archäologie und Geschichte, 12, Heidelberg 2007, pp. 191-215.
  • F. BENOIT, Recensione a G. Pesce, Sarcofagi romani di Sardegna, Roma, 1957, in Latomus: revue d’études latines, XVI, pp. 555-556.
  • G. KOCH, H. SICHTERMANN, Römische Sarkophage, München 1982, pp. 242, 294-295.
  • A. M. GIUNTELLA, Cornus I.1. L'area cimiteriale orientale = Mediterraneo tardoantico e medievale. Scavi e ricerche, 13. 1, Oristano 1999, pp. 27, 79, 95.
  • A. MASTINO, Cornus nella storia degli studi con un catalogo delle iscrizioni rinvenute nel territorio del comune di Cuglieri, Cagliari 1984, p. 27.
  • G. PESCE, I sarcofagi romani della Sardegna, 1957, pp. 89-90.
  • A. TEATINI, Le produzioni di sarcofagi a Cartagine nella tarda antichità: nuovi dati dalla documentazione sarda, in M. Milanese, P. Ruggeri, C. Vismara (a cura di), L’Africa romana. I luoghi e le forme dei mestieri e della produzione nelle province africane. Atti del XVIII Convegno di studio (Olbia, 11-14 dicembre 2008), II, pp. 1295-1323.

 

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