Detaillierte Datenblätter

Kleines Baptisterium

Der Raum L der Friedhofsbasilika (Abb. 1) im Norden des Bezirks von Columbaris wurde bereits beim ersten Fund im Jahr 1962 als kleines Baptisterium interpretiert.

Ursprünglich war dieser Raum mit dem Raum H verbunden und gemäß der Lektüre des Entdeckers Ovidio Addis war das Taufbecken bereits vorhanden, bevor der Raum durch eine Trennwand abgetrennt wurde. Der Raum, der so entstand, wies eine grobe Mauertechnik auf, wurde dann verputzt, und das Taufbecken befand sich in der Mitte. Diese wies eine unregelmäßige Form auf, bestehend aus langen Geraden Seiten sowie geschwungenen kurzen Seiten (Abb. 2). Sie wiesen jeweils eine interne Treppe mit drei Stufen auf, um das Einsteigen der Kathekumenaten in das Becken zu vereinfachen. Über dem Becken befand sich ein Baldachin (Abb. 3), innen verziert mit Fliesen aus Glas und außen mit Marmorplatten: Diese Elemente wurden unter den Trümmern im Becken sowie in seine Nähe gefunden. Während der Grabungsarbeiten wurden eine Abflussleitung gefunden, ein Kanal mit quadratischem Querschnitt, der ein Becken speiste, eine Feuerstelle sowie ein Bodenbelag aus opus signinum. Als der Raum durch die Errichtung der Mauer zu einem eigenen Raum (L) wurde, wurden auf der Nordostseite zwei Becken aufgestellt. Es wird angenommen, dass zwei Nutzungsphasen unterschieden werden können: Die erste mit Nutzung als Taufbecken sowie ein zweite mit Schaffung des Raums L und Nutzung für häusliche Zwecke. Es ist möglich, dass die Taufen nach der Stilllegung des ersten Baptisteriums im Becken im südlichen Sektor in der entsprechenden Basilika vorgenommen wurden.

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Abb. 1 - Planimetrie der Friedhofsbasilika (MASTINO 1984, S. 98, Abb. 13).
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Abb. 2 - Das kleine Baptisterium zum Zeitpunkt des Funds (aus: FARRIS 1993, S. 172).
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Abb. 3 - Baldachin über dem Taufbecken von Santa Maria Assunta in Atri (http://it.wikipedia.org/wiki/Basilica_di_Santa_Maria_Assunta_(Atri)#mediaviewer/File:Battistero,_Paolo_de_Garviis_(1503).jpg).




Bibliografia

  • O. ADDIS, Relazione sui lavori di ricerca replicata ed ampliata in Cornus, Regione Columbaris. 23 luglio - 31 ottobre 1962 (Archivio della Soprintendenza per i Beni Archeologici per le province di Cagliari e Oristano), pp. 22-24
  • O. ADDIS, Il complesso paleocristiano di Cornus secondo i risultati di un recente scavo. In Atti del XIII Congresso di storia dell'architettura (Cagliari, 6-12 aprile 1963), I, Roma, pp. 181-190.
  • G. FARRIS, Le aree paleocristiane di Cornus, Oristano 1993, pp. 172.
  • A. M. GIUNTELLA, Cornus I.1. L'area cimiteriale orientale = Mediterraneo tardoantico e medievale. Scavi e ricerche, 13. 1, Oristano 1999, p. 33.
  • A. MASTINO, Cornus nella storia degli studi con un catalogo delle iscrizioni rinvenute nel territorio del comune di Cuglieri, Cagliari 1984, p. 98.
  • L. PANI ERMINI, Note sulle recenti indagini nel complesso episcopale di Cornus, in AA. VV., Ampsicora e il territorio di Cornus. Atti del II Convegno sull'archeologia romana e altomedievale nell'Oristanese (Cuglieri, 22 dicembre 1985) = Mediterraneo tardoantico e medievale. Scavi e ricerche, 6, Taranto 1988, pp. 59-65.
  • P. TESTINI, Il complesso paleocristiano di Cornus: considerazioni e prospettive, in AA.VV., L'archeologia romana e altomedievale nell'Oristanese. Atti del Convegno di Cuglieri (22-23 giugno 1984) = Mediterraneo tardoantico e medievale, Scavi e ricerche, 3, Taranto 1986, pp. 75-81.

 

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