Detaillierte Datenblätter

Das Hüttengrab (V)

Zurzeit befindet sich der Zugang zur „domus de janas mit Form einer runden Hütte“ in einer Höhe von ca. 9 Metern, da der ursprüngliche Zugang durch den Einsturz eines Teils der Felsfront zerstört wurde (Abb. 1).

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Abb. 1 - Detail des Eingangs der domus de janas V von S. Andrea Priu, auch bekannt als „ Rundes Hüttengrab“ oder „Domus-Grab“ (Foto von Unicity S.p.A.).

Der Innenraum des Grabs ist unterteilt in ein rechteckiges Pavillon-Atrium (1,75 x 0,80 m) mit flacher Decke, gefolgt von einer Zelle mit rundem Grundriss (Durchmesser ca. 3 m, Höhe 2,30 m), an die sich an den Seite der Kammer zwei kleine Zellen mit unregelmäßigem Grundriss anschließen (Abb. 2).

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Abb. 2 - Planimetrie der domus de janas (aus: Taramelli 1919, Abb. 44, S. 102).

Dieses architektonische Schema liefert uns zahlreiche Indizien, die nützlich sind zur Rekonstruktion der pränuraghischen Hütte mit rechteckigem Atrium und einer runden Kammer. Da die archäologische Dokumentation der Wohnhäuser der pränuraghischen Kultur fehlt, gestatten nur die in den domus beobachteten architektonischen Elemente, die Nachbildungen der realen Elemente in Fels sind, die Erstellung von Hypothesen zur Rekonstruktion der Wohnhäuser (Abb. 3).

Der nachgebildete runde Raum ist der einer Hütte, die den derzeitigen pinnettas ähnelt, charakterisiert durch einen Sockel aus Stein oder vertikalen Baumstämmen, auf denen die Balken ruhen, die das konische Dach aus Ästen und Zweigen tragen.

In Sant’Andrea Priu sind diese strukturellen Eigenschaften durch Furchen dargestellt, die strahlenförmig von der Basis des Daches zu einem halbrunden Relief verlaufen. Die Biegung des konischen Daches bildet das Gewicht des Materials nach, das auf den Balken lastet.

Im Boden des Atriums und der runden Kammer wurden zahlreiche Kupellen ausgegraben, runde Vertiefungen in der Felsebene, jeweils drei und fünfzehn, die für rituelle Trankopfer zu Ehren der Verstorbenen dienten.

Ebenfalls in Zusammenhang mit den Opfergaben, die während der Bestattungszeremonien verwendet wurden, stehen die beiden kleinen Nischen der Hauptzelle, eine an der Tür in der linken Wand, und eine andere am Ende der Wand.

Einige der in den Boden der Hauptzelle gegrabenen Kupellen werden von einem rechteckigen Grubengrab angeschnitten, das quer zur Achse des Eingangs in den Trachit gegraben wurde und auf das frühe Mittelalter datiert werden kann (Abmessungen: 1,90x0,60 m, Tiefe 0,70 m).

Dieses Grab kann aufgrund des Fehlens von Grabbeigaben mit dem Grab des Stammesführers und dem Kammergrab verglichen werden, die in pränuraghischer Zeit angelegt wurden, im Zeitraum, der vom 4. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. reicht.

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Abb. 3 - Querschnitt durch den unterirdischen Raum (aus: Taramelli 1919, Abb. 45, S. 103).
 

Bibliografia

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  • CAPRARA R., La necropoli di S. Andrea Priu. Sardegna Archeologica. Guide e Itinerari, 3, Sassari 1986.
  • FOSCHI A., Bonorva. Loc. Sant’Andria Priu, in Anati E. (a cura di), I Sardi. La Sardegna dal Paleolitico all’Età Romana, Milano 1984, pp. 287-289.
  • MELONI G. M., Le domus de janas del Logudoro-Mejologu, in L’ipogeismo nel Mediterraneo. Origini, sviluppo, quadri culturali, Atti del Congresso Internazionale, Sassari - Oristano 23 - 28 maggio 1994, II, Muros 2000, pp. 789 - 802.
  • TANDA G., L’Arte delle domus de janas nelle immagini di Jngeborg Mangold, Sassari 1985, pp. 61-65.
  • TARAMELLI A., Fortezze, Recinti, Fonti sacre e Necropoli preromane nell’Agro di Bonorva (Prov. di Sassari), con rilievi e disegni del Prof. Francesco Giarrizzo, in Monumenti Antichi dei Lincei, XXV, 1919, coll. 765-904.
  • TARAMELLI A., Edizione archeologica della Carta d’Italia al 100.000, Foglio 193 Bonorva, quadrante II NE, Firenze 1940 (XVIII), pp. 48-49.
  • USAI L., La necropoli di Sant’Andrea Priu a Bonorva, in Almanacco Gallurese, 2013-2014, Muros, pp. 40-47.

 

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