Detaillierte Datenblätter

Die Fresken des Bemas

Das Grab VI der Nekropole mit domus de janas von Sant’Andrea Priu, bekannt als „Grab des Stammesführers“, wurde in zwei unterschiedlichen Perioden für christliche Kulte genutzt und ist uns als Kirche Sant'Andrea bekannt.

Die domus de janas besteht aus 18 Räumen; die drei größeren, die in der Länge angeordnet sind (Abb. 1), wurden während der frühchristlichen und Byzantinischen Zeit sowie während des Mittelalters stark verändert und umgestaltet in Narthex, Aula und Presbyterium (Bema).

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Abb. 1 - Grab des Stammesführers, byzantinische Phase (aus: Caprara 1986, S. 46).

An den Innenwänden des Bemas sind, beginnend links vom Eingang, einige Szenen aus der Kindheit Jesu dargestellt (Abb. 2), zusammen mit Bildern der segnenden göttlichen Hand (Abb. 3), der Pfauen und der Verkündung an die Hirten.

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Abb. 2 - Fresken mit Szenen aus dem Leben Jesu (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 3 - Die Hand Gottes (Foto von Unicity S.p.A.).

Im Zentrum, ausgerichtet mit dem Eingang, befindet sich die Figur des segnenden Christus (Abb. 4).

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Abb. 4 - Der segnende Christus (Foto von Unicity S.p.A.).

Die Figuren von 5 Heiligen, anhand ihrer Namen als Apostel identifiziert, nehmen die rechte Wand ein, gefolgt von Johannes dem Täufer, der Madonna und weiteren 5 Aposteln oder Heiligen (Abb. 5-6).

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Abb. 5 - Die Figuren der Apostel im Inneren des Bemas (Foto von Unicity S.p.A.).
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Abb. 6 - Die Apostel (Foto von Unicity S.p.A.).

Unter dem Fresko des segnenden Christus wurde eine weitere Gemäldeschicht entdeckt, die der Ausmalung der zentralen Kammer ähnelt und die mit der ersten christlichen Nutzung des prähistorischen Grabs in Verbindung steht. Nach dieser Zeit, von der wir nicht wissen, ob es sich um einen Nutzung für Bestattungen oder für kultische Zwecke handelt, erfolgte die Umwandlung in eine Kirche, die dank der Bilder der Fresken im innersten Raum belegt werden kann.

Die Darstellungen in dieser innersten Kammer (Bema) können mit einigen Zweifeln auf die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts n. Chr. datiert werden.

 

Bibliografia

  • BONINU A., SOLINAS M. (a cura di), La necropoli di Sant'Andrea Priu, Macomer, 2000.
  • CAPRARA R., La necropoli di Sant'Andrea Priu, Sardegna Archeologica. Guide ed itinerari, Sassari 1986, pp. 3-73.
  • CORONEO R., SERRA R., Sardegna preromanica e romanica, Milano 2004, pp. 61-68.
  • CORONEO R., Chiese romaniche della Sardegna. Itinerari turistico-culturali, Cagliari, 2005, pp. 55-56.
  • TARAMELLI A., Fortezze, recinti, fonti sacre e necropoli preromane nell'agro di Bonorva, collana Monumenti antichi dei Lincei, Roma, 1919, coll. 765-904.

 

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