Andere Grabtypen des sardischen Neolithikums
Neben den Kreisnekropolen von Li Muri di Arzachena, ein früher Ausdruck des so genannten europäischen Megalith-Phänomens während der Steinzeitphasen von San Ciriaco (3.400 bis 3.200 v. Chr.) und von San Michele di Ozieri (3.200 bis - 2.850 v. Chr.) sind weitere Grabtypen bekannt (Abb. 1): Einzel- oder Sammelbestattung in Erdgruben, in einige Fälle auch unter dem Bodenbelag der Hütte, Sammelbestattungen sowie Beinhäuser in natürlichen Grotten, domus de janas, dolmen, sowie gemischte Gräber.
Die Gräber werden unterteilt in primäre und sekundäre: Ein Grab ist primär, wenn der Leichnam nicht in eine andere Grabstätte umgelegt wird, bei einem sekundären Grab hingegen wird der Leichnam umgelegt.
In der Region Gallura wird das Phänomen des Hypogäismus (Abb. 2), das normalerweise landwirtschaftlichen Gemeinschaften zugeordnet wird, nur sporadisch und begrenzt auf Randgebiete bescheinigt (domus de janas von Lu Calteri a Trinità d’Agultu, Tisiennari a Bortigiadas, San Lorenzo und Solità a Budoni), während es im Gebiet von Arzachena vollständig fehlt, wo hingegen ein anderes Beispiel von Megalith-Grabarchitektur vorherrscht, der Dolmen, der anthropologisch Hirtengruppe zugeordnet wird (Abb. 3)
Bibliografia
- ANTONA A., Arzachena. Pietre senza tempo, Sassari 2013, pp. 10-15.
- MANCINI P., Gallura Orientale. Preistoria e Protostoria, Olbia 2010, pp. 21-24.
- TANDA G., Il Neolitico recente, in La Preistoria e la Protostoria della Sardegna, Atti della XLIV Riunione Scientifica, Firenze 2009, pp. 67-68.