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Die “Farben des Todes”: Die Verwendung von Ockerrot in den Bestattungsritualen des Neolithikums

Der Ocker ist ein erdiges Mineral (Hematiterde), das zur Herstellung von Farbstoffen verwendet wird (Abb. 1).

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Abb. 1 - Ockerrot (von http://www.kremer-pigmente.com/media/images/popup/11576_1.jpg).

Im Rahmen des Bestattungsrituals von Li Muri ist der Fund von Schalen mit Spuren dieser Substanz ein Element, das auf rituelle Praktiken zurückzuführen ist, die mit der Pulverisierung von Ockerrot in Verbindung stehen, von denen Gebrauchsspuren erhalten sind, ein Pigment mit einem großen symbolischen Wert, verbunden mit der Wiederauferstehung des Verstorbenen und der Farbe des Blutes.

Das Ockerrot wurde auch in den Steinzeitgräbern Sardiniens gefunden und hat eine präzise Bedeutung in den Bestattungsritualen, die zum Beispiel durch die Gräber der Hypogäum-Nekropole aus der mittleren Steinzeit (4.800 bis 4.450 v. Chr., nach kalibrierten C14-Analysen, die an den Skeletten vorgenommen wurden) von Cuccuru s’Arriu di Cabras: Im Grab Nr. 387 wurde der verstorbene in fötaler Haltung bestattet, mit einer kleinen Statue in der rechten Hand; die Grabbeigaben waren um den Körper herum angeordnet; im Inneren einer Schale wurden zwei Muscheln gefunden, die mit Ockerrot verkrustet waren und spuren davon waren auch am Skelett sowie an den Grabbeigaben vorhanden (Abb. 2).

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Abb. 2 - Hypogäum 387 der Nekropole von Cuccuru S’Arriu di Cabras (aus: Santoni 1988).

Malereien unter Verwendung von Ocker sind an den Wänden zahlreicher domus de janas in Sardinien erhalten (Abb. 3).

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Abb. 3 - Ausgemaltes Grab der Nekropole domus de janas von Mandra Antine di Thiesi (Aus: da TANDA 1985, Abb. 30b, p. 151).



Bibliografia

  • ANTONA RUIU A., La necropoli di Li Muri, in ANTONA RUIU A., FERRARESE CERUTI M.L., Il nuraghe Albucciu e i monumenti di Arzachena, Guide e itinerari, 19, Sassari 1992, pp. 25-29.
  • ANTONA RUIU A., LO SCHIAVO F., PERRA M., I tumuli nella Sardegna preistorica e protostorica, in A. Naso (a cura di), Tumuli e sepolture monumentali nella protostoria europea, Atti del convegno internazionale, Celano 21-24 settembre 2000, RGZM-Tagungen, Band 5, Mainz 2011, pp. 237-258.
  • ANTONA RUIU A., Arzachena. Pietre senza tempo, Sassari 2013, pp. 72-83.
  • SANTONI V., Le tombe neolitiche di Cuccuru S’Arriu di Cabras, in Quaderni didattici della Soprintendenza Archeologica per le province di Cagliari e Oristano, 1, Cagliari 1988
  • TANDA G., L'Arte delle domus de janas nelle immagini di Jngeborg Mangold, Sassari 1985, pp. 148-152.

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