Askoidale Krüge
Gegen Ende der Bronzezeit (1150 bis 900 v. Chr.) breitete sich in Wohnkontexten, an Kultstätten sowie in Versammlungsräumen die Verwendung des askoidalen Krugs aus. Es handelt sich um ein auf der gesamten Insel weitverbreitetes Behältnis mit geschlossener Form für rituelle Praktiken (Wasserkult, Trankopfer) und zum Trinken; der Hals ist schräg angesetzt, der Krug weist nur einen Henkel auf, in einigen Fällen mit Schnabel.
Für den Raum 141 des Dorfs Su Nuraxi di Barumini ist das Vorhandensein eines askoidalen Krugs mit glatter und polierter Oberfläche, breitem Hals, schräg eingeschnittener Öffnung und flachem Boden belegt. Der Henkel ist am Rand sowie an der breitesten Stelle am ovalen Körper angesetzt (Abb. 1, 2).
Der askoidale Krug, der im Raum beta von Su Nuraxi gefunden wurde (9. bis 8. Jahrhundert v. Chr.), zeichnet sich ebenfalls durch einen ovalen Körper, einen abgesetzten und zylindrischen Hals, eine schräg angesetzte Öffnung, einen Stabhenkel vom Hals bis zur Schulter sowie einen flachen Boden aus (Abb. 3, 4).
In der Hütte 135 wurde ein Exemplar eines askoidalen Krugs mit schrägem Rand, exzentrischem Hals, kugeligem Körper und flachem Boden gefunden. An der Basis des Halses ist ein Dekorstreifen mit eingeritzten Motiven vorhanden (Abb. 5, 6).
Die Fundstücke befinden sich zurzeit im Ausstellungs-Pool Casa Zapata di Barumini.
Bibliografia
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