Unter den im Territorium von Barumini bekannten römischen Siedlungen befand sich die von Marfudi, die ca. drei Hektar groß war, befand sich im Nordosten, Osten und Süden der gleichnamigen Nuraghe (Abb. 1).

Abb. 1 - Archäologische Karte des Territoriums von Barumini: Nr. 4 römische Siedlung Marfudi (aus: LILLIU, ZUCCA 1988, Abb. 1, S. 6).

In den 40er Jahren wurden an der Fundstätte archäologische Grabungsarbeiten durchgeführt, bei denen östlich der Nuraghe die Überreste eines römischen Hauses mit trapezförmigem Grundrisse (5,50/5,75 x 5,35 m, Mauerstärke 0,60 m) gefunden wurden. Das Mauerwerk besteht aus mit Lehm verbundenen Basaltblöcken und das Dach weist eine Abdeckung aus Embrici und Coppi auf. Das Haus ist unterteilt in 4 Räume, zwei vordere (Aufenthaltsraum und Abstellkammer) sowie zwei höher gelegene im hinteren Bereich (Küche und Schlafzimmer), zugänglich über eine Stufe (Abb. 2, 3). Im Inneren wurden Tier- und Kohlereste, Bleifragmente sowie Keramik für den häusliche Gebrauch gefunden, aus denen geschlossen werden kann, dass das Gebäude auf den Zeitraum zwischen der spätrepublikanischen Zeit und dem ersten Jahrhundert n. Chr. datiert werden kann.

Abb. 2 - Planimetrie und Schnitt des römischen Hauses Marfudi (aus: LILLIU 1946, Abb. 6, S. 190).

Abb. 3 - Detail des Raums A des römischen Hauses Marfudi (aus: LILLIU 1946, Abb. 7, S. 191).