Detaillierte Datenblätter

Die Zapata und ihre Residenz: der Palazzo Zapata

Die Anwesenheit der Adelsfamilie Zapata aus Aragon ist in Sardinien vom Jahr 1216 bis zum 20. Jahrhundert belegt. In einer anonymen Handschrift aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist zu lesen „die Familie Zapata war eine der angesehensten in Aragon und Valenza, ihre Mitglieder trugen den Rittertitel…sie kamen zur Zeit der Eroberung durch die Könige von Aragon nach Sardinien.“ Ein Zweig der Familie kam im Gefolge des Infanten Alfonso im Jahr 1323 nach Sardinien und half ihm, die Pisaner zu besiegen und das „Königreich Sardinien und Korsika“ zu errichten. Die Mitglieder der Familie bewohnten die Burg von Cagliari, sie bekleideten wichtige Ämter, nahmen im Braccio Militare an den Parlamenten teil und verfügten über das Erbrecht an der Burg von Cagliari. Azore Zapata erwarb im Jahr 1541 das Herzogtum Las Plassas, bestehend aus den Ville Las Plassas, Barumini und Villanovafranca, die Basis der Macht der Zapata, die über nahezu ein halbes Jahrtausend diesen Teil der Marmilla beherrschten (Abb. 1). Am 4. Januar 1564 erhielt der vorgenannte Azore die Lehnsrechte, die bis zum Jahr 1839, als das Territorium wieder zur Reichsdomäne wurde, im Besitz der Familie Zapata blieben.

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Abb. 1 - Wappen der aragoner Adelsfamilie Zapata im Tympanon des Portals: der Schild mit drei Beinkleidern (von http://www.fondazionebarumini.it/it/gallery/?album=polo-museale-casa-zapata#).

Seine Nichte Eleonora Zapata veranlasste die Errichtung des Herzogspalasts (16. bis 17. Jahrhundert) am westlichen Rand der Villa Barumini, im heutigen Ortsteil Guventu, der durch den Sohn und Erben Francesco fertiggestellt wurde.

Die Casa Zapata umfasst außer dem Herrensitz (Abb. 2, 3) mit Garten auch angrenzende Nebengebäude (Lager, Stallungen, Meierei). Dieser schöne, L-förmige Palazzo, der ab Anfang der 80er Jahre von der Marchesa Concetta Zapata bewohnt wird, ist ein hervorragendes Beispiel für hispanische Zivilarchitektur mit Einflüssen des sardischen Renaissance-Stils.

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Abb. 2 - Panorama-Aufnahme der Casa Zapata (von http://www.comune.barumini.vs.it/export/sites/barumini/Amministrazione/immagini/102.jpg).
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Abb. 3 - Casa Zapata, gesehen von Su Nuraxi (von http://www.comune.barumini.vs.it/export/sites/barumini/Amministrazione/immagini/102.jpg).

Gegen Ende der 80er Jahre hatte die Gemeinde Barumini die Immobilie erworben, um darin einem Museums-Pool einzurichten (Abb. 4), der im Juli 2006 eröffnet wurde und der zurzeit von der Fondazione Barumini Sistema Cultura verwaltet wird.

Im Jahr 1990 wurden bei den Umbaumaßnahmen am Hauptgebäude des Herrensitzes, bei denen die ursprünglichen Bodenbeläge entfernt wurden, die Mauerreste der Nuraghe Su Nuraxi ’e Cresia (13. bis 10. Jahrhundert v. Chr.) gefunden, die als Fundament für das tragende Mauerwerk des Herrensitzes verwendet wurden.

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Abb. 4 - Museums-Pool Casa Zapata (http://www.fondazionebarumini.it/it/gallery/?album=polo-museale-casa-zapata#)

 

Bibliografia

  • MURRU G. (a cura di), Barumini: Casa Zapata, il nuraghe museo, Fondazione Barumini Sistema Cultura, 2007.
  • REALI P., Architetture 1982-2007, Studio progetto S.r.l. (Roma).
  • SEGNI PULVIRENTI F., SARI A., Architettura tardogotica e d’influsso rinascimentale, Nuoro 1994.
  • SIRIGU R., La memoria di Barumini nel palazzo sul nuraghe, in Darwin Quaderni, 3, 2007, pp. 86-96.

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