Eine Brennerei für Keramik
In der Ortschaft Bau Perdu di Sotto wurde in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Brennerei für Keramik gefunden (Abb. 1, 2).
Die Brennerei besteht aus einem Praefurnium mit rechteckigem Grundriss, durch den man zur Brennkammer (oder Furnus) mit quadratischem Grundriss und Bogen gelangt, ausgestattet mit 7 Suspensurae aus verputzten Ziegeln (Abb. 3).
Diese tragen den Doppelboden des oberen Raums, bestehend aus gestampftem Mörtel auf Embrici, auf dem die zu brennenden Gefäße gestapelt wurden. Der Boden diente als Rost und durch die Öffnungen des darunter befindlichem Hypocaustums stieg zum Brennen der Keramik erforderlich erhitzte Luft auf. Die Wände dieser Werkstatt bestanden aus regelmäßigen Reihen von Mergelblöcke, gesetzt mit Lehmmörtel. Ein Arbeitsraum wies wahrscheinlich eine Kuppel mit einer oder mehreren Öffnung auf, um einen guten Zug zu gewährleisten. Es kann angenommen werden, dass sich in der Nähe der Brennerei Räume für die Lagerung des Tons, für die Drehscheiben sowie für die Trocknung unter einem Schutzdach befanden. Die Nähe zum Fluss Mannu gewährleistete eine gute Wasserversorgung. Im Praefurnium wurden Überreste von Werkzeugen und Erzeugnissen der Werkstatt gefunden, zusammen mit Holzstücken, Kohle und Überresten von Tierknochen. In der Brennerei, die in der römischen Kaiserzeit in Betrieb war, wurde gewöhnliche und feine Keramik hergestellt.
Bibliografia
- LILLIU G., Barumini. Necropoli, pagi, ville rustiche romane, in Atti della R. Accademia Nazionale dei Lincei. Notizie degli scavi di antichità, vol. XV, Serie VI, fasc. 10, 11, 12, Roma 1940, pp. 377-380.
- LILLIU G., ZUCCA R., Su Nuraxi di Barumini, Sardegna archeologica, Guide e Itinerari, Sassari 1988, pp. 14-16.