Afrikanische Lampe (Codula di Fuili)
In einer der zahlreichen Grotten der Codula di Fuili (Abb. 1) im Territorium von Dorgali wurde eine Tonlampe aus Terra Sigillata Africana (Abb. 2) gefunden.
Die Lampe gehört der Klasse der Beleuchtungsobjekte an, betrieben mit einem flüssigen Brennstoff, vor allem Öl. In Sardinien stammen die ältesten Belege für Lampen aus der Nuraghenzeit, als Modelle mit Schiff- oder Löffelform aus Terrakotta angefertigt wurden.
Das Exemplar aus Codula Fuili, aus orangem Ton, weist einen runden Behälter, einen runden Schnabel mit Spuren von Schwärzungen, eine Schulter, die mit einem pflanzlichen Motiv (Palmzweig) verziert ist, sowie einen nicht von hinten überstehenden Henkel auf. Der Boden ist leicht konkav.
Die konkave Scheibe, mit zwei infundibula, ist oben verziert, gemäß der Interpretation des Archäologen Roberto Caprara sowie von Maria Rosaria Manunza, Beauftragte für Archäologie der Soprintendenza Archeologica della Sardegna, mit einem stilisierten Delfin. Dieses Dekormotiv wurde vom heidnischen Apollo-Kult übernommen und es taucht bei der Verzierung von Lampen (Abb. 3) in der christlichen Ikonographie des Heils auf.
Diese Lampenform, die in Zentraltunesien produziert wurde, ist in Sardinien gut dokumentiert (Abb. 4) und weit verbreitet im westlichen Mittelmeerraum (Typ 2a Pohl/Hayes I/Atlante VIII); der Produktionszeitraum des Typs reicht von Mitte des 4. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr.
Aufgrund der Form, des Siegels unter dem Henkel sowie des Delfins kann sie mit einer nahezu identischen Lampe verglichen werden, die im Stadtmuseum von Bologna aufbewahrt wird; vom Exemplar in Bologna unterscheidet sie sich nur durch die ein wenig kleineren Abmessungen sowie die seitenverkehrte Darstellung des Motivs, nach rechts, mit Schwanz zum Henkel. Aufgrund einiger Elemente wie des Typs des Delfins, der nicht übermäßig stilisiert ist, sowie des Palmzweigs, gehört sie chronologisch zur typischen Produktion des 6. Jahrhunderts n. Chr.
Das Fundstück wird im Archäologischen Museum von Dorgali ausgestellt.
Bibliografia
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