Detaillierte Datenblätter

Der Tumulus des Grabs von Thomes

Unter „Tumulus“ wird ein kreisförmiges Grabmonument verstanden, bestehend aus einem künstlichen Hügel aus Sedimentmaterial (Steine, Kies und Erde), zu dem auch eine Einfassung aus Stein gehören kann. Der Tumulus enthielt normalerweise eine Grabstruktur (Kammergrab, Grab oder Grube, Grab mit Cista aus Stein, Dolmen), die zugleich versteckt und hervorgehoben wurde: Der Tumulus diente dazu, dem Grab Monumentalität und Sichtbarkeit zu verleihen, wie beim Fall des Gigantengrabs von Thomes (Abb. 1).

Es ist möglich, dass die Beisetzung der Verstorbenen von oben erfolgte, gegebenenfalls durch Entfernung eines beweglichen Elements der Abdeckung.

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Abb. 1 - Hypothese zur Rekonstruktion des Monuments (Foto von Unicity S.p.A.).

Auch das Gigantengrab von Pascaredda im Territorium von Calangianus (Abb. 2), mit Ausnahme der 12 Granitplatten der Abdeckung, hatte eine Grabkammer, die von einem Tumulus aus Erde und Steinen abgedeckt war. Es ist möglich, dass das Vorhandenseins des Tumulus, der diese Grabstätten nur teilweise bedeckte, dadurch erklärt werden kann, dass es praktischer war, die Verstorbenen durch Entfernung eines beweglichen Elements der Abdeckung von oben beizusetzen.

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Abb. 2 - Gigantengrab von Pascaredda-Calangianus (von: http://www.sardegnadigitallibrary.it/mmt/480/97427.jpg).

Die beiden Gigantengräber von Seleni im Territorium von Lanusei (Abb. 3), errichtet auf einer großen Terrassierung, die ihnen eine größere Stabilität verlieh, waren außen teilweise vom Tumulus bedeckt. An der linken Seite des Körpers des Grabs II sind noch Überreste eines Rings aus Steinen sichtbar, die zur Begrenzung des Tumulus aus Erde und kleinen Kieseln dienten.

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Abb. 3 - Lanusei, Gigantengrab von Gennacili-Seleni I (von: http://www.sardegnaturismo.it/sites/default/files/Lanusei,%20Parco%20Archeologico%20del%20bosco%20Selene.jpg?u=%2Fit%2Fpunto-di-interesse%2Flanusei).

 

 

Bibliografia

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