Der Turm von San Miguel (San Michele)
Bei Arbatax, im mittleren Abschnitt der sardischen Ostküste, wurden zwischen dem 16. und dem 17. Jahrhundert drei Aussichts- und Verteidigungstürme errichtet, um das Territorium gegen die Überfälle der Piraten zu schützen. Die Türme San Miguel und San Gemiliano sind noch sichtbar, während der dritte, genannt „di Largavista“, im Jahr 1866 abgerissen wurde, um dem Bellavista-Leuchtturm Platz zu machen. 1).
Der Turm von San Miguel, ursprünglich von den Arabern als „Arba a Tasciar“, das heißt, „vierzehnter Turm“, soll der Ursprung des Namens des Weilers Arbatax darstellen, der im Laufe der Zeit um den Turm gewachsen ist (Abb. 2-3).
Er wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet, weist eine konische Form auf (Durchmesser unten 15 Meter, oben ca. 11 Meter) sowie eine Mauer aus großen Granit- und Porphyrblöcken auf und ist 15 Meter hoch (Abb. 4).
Sein Inneres war in mehrere Stockwerke unterteilt: die Zisterne, das erste Stockwerk und der Waffenplatz (Terrasse). Das erste Stockwerk mit Kuppelgewölbe und zentralem Stützpilaster beherbergte die Wohnungen der Soldaten, die den Turm besetzten, und sie war mit dem Waffenplatz durch eine gemauerte Treppe verbunden (Abb. 5). Diese Unterteilung wurde im 19. Jahrhundert geändert, als das Bauwerk zur Kaserne der Finanzpolizei wurde, und aktuell weist die Terrasse eine Decke aus Beton auf.
Der Turm zur Bewachung des Hafens (Abb. 6), war mit Kanonen und Steinschleudern ausgestattet und wurde im Laufe der Jahrhunderte oft angegriffen. Im Jahr 1846 verlor das Bauwerk seine Funktion als Aussichts- und Verteidigungsturm und wurde anschließend Kaserne. Der Turm ist perfekt erhalten, hat durch eine Restaurierung wieder seinen alten Glanz erhalten und weist noch die alten Kanonenstellungen auf (Abb. 7). Der heutige Zugang mit einer gemauerten Treppe mit Eisengeländer wurde im 19. Jahrhundert geschaffen.
Bibliografia
- V. NONNIS, Tortolì, in M. BRIGAGLIA, S. TOLA (a cura di), Dizionario storico geografico dei comuni della Sardegna, Firenze 2009, pp. 2060-2066.
- V. NONNIS, Tortolì, in AA.VV., Ogliastra. Antica Cultura, Nuova Provincia. I Paesi, Sestu-Bari Sardo 2005, pp. 143-153.
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- G. MONTALDO, Le torri costiere in Sardegna, Sassari 1992.
- F. FOIS, Torri spagnole e forti piemontesi in Sardegna, Cagliari 1981.