Kirche San Lussorio
Die dem San Lussorio geweihte Feldkirche (Abb. 1) befindet sich in der gleichnamigen Ortschaft, inmitten von Bäumen und unweit des Meeres. Der Tradition zufolge befindet sich das Bauwerk an der Stelle, an der sich Tortolì befand, bevor die Überfälle der Korsaren die Bewohner dazu zwangen, sich weiter ins Landesinnere zurückzuziehen.
Das Bauwerk, datierbar auf das 17. Jahrhundert, weist einen rechteckigen Grundriss auf und ist 17,50 Meter lang, 6,50 Meter breit und drei Meter hoch. Es weist ein einfaches Hallendach auf und wird außen von Streben geprägt, die die Bogenkonstruktion der Aula stützen.
Über der Fassade mit dem Haupteingang erhebt sich ein Glockenturm mit einem kleinen Kreuz (Abb. 2).
Auf der linken Seite befindet sich ein Nebeneingang (Abb. 3).
Das Innere besteht aus einer einzigen Aula und ist in 4 Joche unterteilt. Das Dach mit zwei Walmfläche wird von einem Dachstuhl aus Holz getragen, der eine Abdeckung aus gebogenen Dachziegeln trägt. Die Beleuchtung erfolgt durch zwei Fenster in der Rückwand sowie zwei Öffnungen in den Seitenwänden. Der Bodenbelag, der vor Kurzem erneuert wurde, besteht aus Terrakottaziegeln.
Im Presbyterium (Abb. 4) befindet sich der Hauptaltar aus Mauerwerk, auf dem in einer Nische die polychrom gefasste hölzerne Statue des San Priamo aufbewahrt wird. Vor dem Hauptaltar wurde vor Kurzem ein Nebenaltar aus Holz aufgestellt.
Die Statue des San Lussorio wird in der Kirche Sant’Andrea in Tortolì aufbewahrt, von wo aus sie anlässlich des Fests, das im August stattfindet, in einer Prozession zur Feldkirche gebracht wird (Abb. 5).
Die Glocke, die sich im Glockenturm befand (aus Sicherheitsgründen wird sie heute nur an den Festtagen angebracht) stammt aus der entweihten Kirche San Sebastiano im Ort Tortolì. Auf den Flachreliefen, mit denen sie verziert ist, sind der S. Sebastiano zu erkennen, getroffen von Pfeilen (Abb. 6), die Madonna mit Kind, das Kruzifix und S. Giorgio mit dem Drachen.
Bibliografia
- M. CLAUSI, I.3.82 Chiesa di San Lussorio, in ARCHEO SYSTEM. I Reperti, Milano 1990, pp. 62-63.
- F. COCCO, Talana, Tertenia, Tortolì, Triei, Ulassai, Urzulei, Villagrande Strisaili, Villaputzu, in Dati relativi alla storia dei paesi della diocesi d’Ogliastra, II, Cagliari 1986, p. 94, p. 143.
- CENTRO SARDO DI RICERCHE SOCIO RELIGIOSE (a cura di), Organizzazione della chiesa in Sardegna, Sassari 1971, p. 335.