Askoide Krüge
Aus Sardara stammen einige Exemplare von askoiden Krügen (aus dem griechischen askòs = Schlauch), die auf die Nuragherzeit datiert werden können. Es handelt sich um Behältnisse aus Keramik mit nur einem Henkel, kugeligem oder ovalem Körper und zurück geneigtem Hals. Das Fundstück, das im archäologischen Bezirk des ehemaligen Rathauses gefunden wurde, weist einen Stabhenkel auf, der mit 8 tiefen, in einer Linie angeordneten Löchern verziert ist (Abb. 1-2), während die beiden Krüge, die im Bereich des Nuraghenkomplexes von S. Anastasia gefunden wurden, in einem Fall ein schräg geschnittene Öffnung, einen Stabhenkel mit konischem Schnabel und ein Dekor mit „Würfelaugen“ (Abb. 3) und im anderen einen gedrückten ovalen Körper, Stabhenkel und einen gelblichen Streifen in der Nähe des Halses aufweisen (Abb. 4).
Die nuraghischen askoidalen Krüge waren zwischen der Bronzezeit und der Eisenzeit verbreitet. Sie wurden außer in Wohnkontexten auch an Kultstätten gefunden und es wird davon ausgegangen, dass sie für rituelle Praktiken verwendet wurden, vielleicht für die Aufnahme von Wein, der durch eine Öffnung oder einen Schnabel oben am Henkel direkt aus dem Behältnis getrunken werden konnte.
Bibliografia
- A. MORAVETTI, E. ALBA, L. FODDAI, La Sardegna Nuragica. Storia e materiali, Sassari 2014.
- S. BAGELLA, in La Sardegna Nuragica 2014, schede 46 e 48, p. 238; scheda 50, p. 239.
- M.G. MELIS, Vita quotidiana in un villaggio nuragico, in La Sardegna Nuragica 2014, pp. 35- 48.