Das Archäologische Museum Villa Abbas
Das Archäologische Stadtmuseum Villa Abbas befindet sich in Sardara an der Piazza Libertà, gegenüber der Pfarrkirche einem Palazzo der Altstadt, der aus dem ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts stammt (Abb. 1).
Das Gebäude, das in der Vergangenheit als Rathaus, Kaserne und Grundschule genutzt wurde, wurde im Auftrag der Gemeinde von den Architekten Roberto Badas und Francesco Falqui vollständig restauriert, um es an die neue Funktion als Museum anzupassen. Nach der Einrichtung durch die Soprintendenza Archeologica der Provinzen Cagliari und Oristano, wurde es am 16. April 1997 eingeweiht.
Die museale Ausstellung nimmt zwei Etagen des Gebäudes ein, wo in 8 Räumen und 27 Vitrinen die archäologischen Materialien präsentiert werden, die aus dem Territorium von Sardara sowie der angrenzenden Gemeinden stammen (Abb. 2).
Ein erster Saal, der der Didaktik gewidmet ist, führt die Besucher in die chronologischen Phasen ein, die von der Prähistorie bis zum ausgehenden Mittelalter reichen, und illustriert die Steinbearbeitung sowie die Keramikproduktion. Der zweite Saal ist den Fundstücke aus dem Brunnentempel und dem Nuraghendorf von Sant‘Anastasia gewidmet, wobei der Name auf die Kirche verweist, die in byzantinischer Zeit über den prähistorischen Überresten errichtet wurde.
In den anderen Sälen (III., IV. und Teil des V.) werden die Grabbeigaben aus der Nekropole aus der Römerzeit von Terr‘e Cresia (Sardara) ausgestellt, die auf den Zeitraum zwischen dem 1. Und dem 3. Jahrhundert n. Chr. datiert werden können. Außerdem werden in den Vitrinen einige Gräber mit Einäscherung und Erdbestattung rekonstruiert, mit dem Skelett der Bestatteten sowie den entsprechenden Fundstücken aus Keramik, Glas und Metall (Abb. 3).
Im zweiten Teil des Saals V werden die wichtigsten Funde aus dem urbanen und extraurbanen Territoriums von Sardara präsentiert.
Saal VI beherbergt den mittelalterlichen Teil und ist dem befestigten Komplex von Monreale gewidmet, mit Ausstellung der Keramiken (Majoliken und Graffite) sowie den Fundstücken aus Holz, Knochen und Metall, die das Leben der Burg belegen. Außerdem wurde die Phasen der Verarbeitung des Tons für die Fertigung der Ziegelsteine und Dachziegel rekonstruiert, die auch für einige Strukturen des Burgfrieds verwendet wurden (Abb. 4).
Die Säle VII und VIII sind dem Territorium der Berggemeinschaft (Arbus, Gonnosfanadiga, Guspini, Pabillonis, San Gavino Monreale, Sardara, Vallermosa und Villacidro), den prähistorischen Zeugnissen von Padru Jossu (Sanluri), S. Antonio (Serrenti) und S. Sperate sowie vor allem den tönernen ex-voto aus punischer Epoche aus dem antiken Neapolis (Guspini) gewidmet.
Um die Nutzung des Museum auch durch Menschen mit Sehschwierigkeiten und Blinde zu gestatten, wurde ein Tastpfad mit einer Reihe von Reproduktionen der in den Vitrinen ausgestellten Keramiken eingerichtet.
Bibliografia
- D. COCCO, Il Civico Museo Archeologico Villa Abbas, in Archeologia a Sardara. Da Sant’Anastasia a Monreale, in Quaderni Didattici della Soprintendenza per i Beni Archeologici delle Province di Cagliari e Oristano, 11, 2003, pp. 65-82.