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Fundstücke

Kochgeschirr

Während der Nuraghenzeit befand sich auf dem Monte Idda eine Nuraghe mit zugehörigem Dorf. Bei den archäologischen Untersuchungen dieser heute nahezu vollständig zerstörten Siedlung wurde reichlich Keramikmaterial gefunden, das auf den Zeitraum zwischen dem 16. und dem 13. Jahrhundert v. Chr. datiert wurde. 

Bei Kochgeschirr handelt es sich um Behälter aus Terrakotta mit runder oder länglicher Form, flachem Boden sowie nicht sehr hohen Wänden, die zum Kochen von Speisen verwendet wurden (Abb. 1).

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Abb. 1 - Kochgeschirr mit Kammdekor aus der Nuraghe Chesseddu di Uri, SS (aus: Melis 2003, S. 62, Abb. 55).

Die Mehrzahl der Fundstücke, die bei den Grabungsarbeiten am Monte Idda gefunden wurde, gehören diesem Erzeugnistyp an (Abb. 2). Es handelt sich um Behältnisse mit allgemein konischer Form und einem Durchmesser zwischen 12 und 45 cm; nur wenige Exemplare weisen einen nicht abgesetzten Boden auf. Der Ton ist grob, mit großen Einschlüssen aus Kalkstein und Glimmer und er ist sehr porös und bröckelig. In zahlreichen Fällen sind Griffe oder Bandhenkel vorhanden, die ohne große Sorgfalt angesetzt sind. Auf der Außenseite sind häufig Abdrücke von Pflanzen vorhanden, wahrscheinlich von dem Stroh, auf dem die Keramikbehälter getrocknet wurden.

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Abb. 2 - Konisches Kochgeschirr aus der Nuraghe Monte Idda, Posada (aus: FADDA 1984, Tafel 4).

Das Dekor wurde mit einem Kamm ausgeführt, der über die Oberfläche gezogen oder in sie eingedrückt wurde. Eine weitere Unterscheidung kann anhand der Dekormotive vorgenommen werden: Am häufigsten findet sich ein Strahlenmotiv, in einigen Fällen vervollständig durch konzentrische Motive und Zickzacklinien; außerdem erscheinen Metopen in Schachbrettanordnung im Wechsel zwischen voll und leer. Das Zickzackmotiv kann außerdem mit runden konzentrischen Streifen kombiniert werden, mit das Dekor von glockenförmigen Vasen imitieren (Abb. 3-5). Durch den Vergleich mit ähnlichen Kontexten wurde festgestellt, dass diese Keramikklasse in zahlreichen Kontexten in Nordsardinien vorhanden ist, während sie in Südsardinien selten ist, wo hingegen Olle belegt sind, die der aus der Nuraghe Monte Idda ähnlich sind. Für diese Materialien wurde eine Datierung auf den Zeitraum zwischen dem 17. und dem 13. Jahrhundert v. Chr. vorgeschlagen, die Phase des Übergangs von der Bonnanaro-Kultur zur nachfolgenden Nuraghenzeit.

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Abb. 3 - Kochgeschirr aus der Nuraghe Monte Idda mit geometrischem Kammdekor (aus: Fadda 1984, Tafel 5).
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Abb. 4 - Kochgeschirr aus der Nuraghe Monte Idda mit geometrischem Kammdekor (aus: Fadda 1984, Tafel 6).
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Abb. 5 - Kochgeschirr aus der Nuraghe Monte Idda mit geometrischem Kammdekor (aus: Fadda 1984, Tafel 7).




 

Bibliografia

  • A. CORDA, M. FRAU, Ceramica. La produzione della Sardegna preistorica, Cagliari 2001.
  • M.A. FADDA, Il nuraghe Monte Idda di Posada e la ceramica a pettine in Sardegna, in W.H. WALDREN et alii, The Deya Conference of Prehistory. Early Settlement in the Western Mediterranean Islands and their Peripheral Areas. BAR International Series 229, pp. 671-702.
  • M.A. FADDA, Posada: preistoria sarda all’ombra di un castello. Archeologia Viva 85, pp. 88-93.
  • M.A. FADDA, Il Museo Archeologico Nazionale di Nuoro. Sardegna archeologica. Guide e itinerari 17, Sassari 2006.
  • G. FLORIS, Il castello medioevale della Fava (Posada). Acta historica et archaeologica mediaevalia 29, pp. 257-297.
  • P. MELIS, Civiltà nuragica, Sassari 2003.

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