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Fundstücke

Bronzen

Die „Bronzen“ aus der Nuragherzeit sind mit der Technik der verlorenen Form aus Bronze gefertigte Skulpturen, die in Miniatur männliche und weibliche Personen oder Tiere darstellen. Sie werden vor allem an Kultstätten gefunden und aus diesem Grund interpretieren die Forscher sie als Ex-Voto-Gaben.

Aus der Nuraghe von Pizzinnu di Posada stammen einige besonders interessante Bronzen:

Bogenschütze mit Bogen auf der Schulter (10. bis 7. Jahrhundert v. Chr.)

Er ist 19 cm hoch und stellt einen Bogenschützen mit Bogen auf der Schulter sowie mit Kalottenhelm, geziert mit einem Horn, dar (Abb. 1). Das Gesicht weist Scheibenohren, kugelige Augen, schmale Augenbrauen sowie eine gerade Nase auf. Sie trägt eine glatte Tunika und der Hals ist durch einen verzierten Halsschild geschützt. Der Bogen ruht auf der linken Schulter und der Köcher hängt über die Schultern, während Beinschienen die Beine schützen. Der rechte Arm ist zum rituellen Gruß nach vorne ausgestreckt.

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Abb. 1 - Bogenschütze aus der Nuraghe von Pizzinnu di Posada (aus: La Sardegna nuragica 2014, Karte 6, S. 364).

 

Krieger (10. bis 7. Jahrhundert v. Chr.)

Stellt einen grüßenden Krieger mit Brustpanzer und Helm dar (Abb. 2). Er ist 21,7 cm hoch und weist ein Gesicht mit Scheibenohren, Pilasternase, ovalen Augen, vorstehenden Lippen und Hals mit einem Halsschild auf. Auf dem Haupt trägt er einen Kalottenhelm mit zentralem Kamm und Krone. Er trägt einen kurzen Brustpanzer mit Schulterriemen sowie einen glatten zweilagigen Rock. Die Beine werden durch beschlagene Beinschienen geschützt; die Füße weisen Trapezform auf.

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Abb. 2 - Krieger aus der Nuraghe von Pizzinnu di Posada (aus: LA SARDEGNA NURAGICA 2014, Karte 13, S. 367).

 

Stier (10. bis 7. Jahrhundert v. Chr.)

Die Bronze stellt einen Stier mit beweglichem Halsreif dar. Er ist 13,2 cm hoch und 12,5 cm lang (Abb. 3). Das Tier ist stark stilisiert dargestellt: Der Körper ist dünn und lang; das Haupt weist weit geöffnete Hörner sowie große kugelige Augen auf, während der Hals von einem Halsreif geziert wird.

Außer einer reichen Produktion von Bronzen, die die Personen der nuraghischen Gesellschaft darstellen, wurden auch zahlreiche Reproduktionen von Tieren wie Kühen, Schafen, Ziegen, Schweinen, Hunden und Pferden sowie auch von Hirschen und Vögeln gefunden. Alle weisen eine große Lebendigkeit und lassen die Natur erkennen, die die Insel während der Nuraghenzeit prägte. Bei den zoomorphen Bronzen können zwei Stile unterschieden werden: der „geometrisch", der die Form vereinfacht, und der „spontan frei“, der die Figuren mit größerem Realismus darstellt (Abb. 4).

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Abb. 3 - Stier aus der Nuraghe von Pizzinnu di Posada (aus: LA SARDEGNA NURAGICA 2014, Karte 8, S. 418).
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Abb. 4 - Stier aus dem Nuraghenkomplex von Predio Canopolo, Perfugas (SS) (aus: LA SARDEGNA NURAGICA 2014, Karte 13, S. 419).



Bibliografia

  • A. MORAVETTI, E. ALBA, L. FODDAI, La Sardegna nuragica. Storia e materiali, Sassari 2014.
  • G. CANINO, Bronzi a figura maschile, in LA SARDEGNA NURAGICA 2014, pp. 347-359.
  • S. CASTIA, Toro stante, scheda 8, in LA SARDEGNA NURAGICA 2014, p. 418.
  • L. FODDAI, Bronzi a figura zoomorfa, in LA SARDEGNA NURAGICA 2014, p. 405.
  • L. FODDAI, Sculture zoomorfe. Studi sulla bronzistica figurata nuragica, Milano 2008.
  • F. LO SCHIAVO, Bronzi e bronzetti del Museo “G.A. Sanna” di Sassari, Piedimonte Matese (CE) 2000.
  • G. LILLIU, Sculture della Sardegna nuragica, Verona 1966.

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