Elemente einer Halskette aus Glaspaste
Aus den Gräbern der punischen Nekropole von Sulky stammen verschiedene Halsketten aus Glaspaste.
Die meisten der Ketten, die heute in den Museen ausgestellt werden, wurde weitgehend wieder zusammengesetzt und daher ist ihre ursprüngliche Zusammensetzung nicht bekannt. Die Perlen, aus denen sich das Schmuckstück zusammensetzt, weisen meist eine mehr oder weniger runde Form auf, mit einem Dekor aus Glasfäden in unterschiedlichen Farben, erzielt durch die Zugabe von Oxiden von Mineralien zu den Elementen, aus denen das Glas besteht (Abb. 1). Das am meisten verwendete Dekor ist das Augendekor, gefolgt vom A-Pois-Dekor, parallelen Linien und Reliefdekors. Einige Kettenelemente weisen eine längliche, rohrförmige oder zylindrische Form oder aber eine „Tropfenform“ auf (Abb. 2). In einigen Fällen wurde die Glaspaste verwendet, um Hartsteine zu imitieren, wenn es nicht möglich war, die Originale zu verwenden (Abb. 3).
Die Halsketten konnten auch Anhänger mit der Form von menschlichen Gesichtern aufweisen; eines der schönsten Beispiele stammt aus Sardinien und wurde in Olbia gefunden (Abb. 4).
Welche Funktion hatten die Halsketten, die in den phönizischen und punischen Gräbern so zahlreich gefunden wurden? Sie wurde während der Beisetzung auf dem Verstorbenen abgelegt, wahrscheinlich auf der Höhe des Brustkorb. Mit den Elementen, die oft mit vielen kleinen Augen verziert waren, sowie den figurativen Anhängern hatten sie eine apotropäische Funktion, das heißt, sie schützten den Verstorbenen auf seinem Weg aus dem Grab ins Jenseits und verstärkt so den Schutz durch die Amulette und Masken.
Für die technische Herstellung der Kettenelemente und figurativen Anhänger wurde wie auch bei den Balsamarien das so genannte verfahren der verlorenen Form angewendet, das heißt, es wurde ein Modell aus einem weichen Material angefertigt, das in das geschmolzene Glas eingetaucht wurde, um die gewünschte Form zu erhalten, die dann mit den verschiedenen Motiven dekoriert wurde. Bei der Anfertigung der figurativen Anhänger war die Verwendung von Formen vorgesehen.
Bibliografia
- R. D’ORIANO, A. SANCIU, La sezione Fenicio-Punica del Museo “G. A, Sanna” di Sassari, Piedimonte Matese 2000.
- M.L. UBERTI, I vetri in AA. VV., I Fenici, Milano 1988.