Ring aus Gold mit graviertem Signet
In der Nähe der Nekropole von Sulky wurden Juwelen unterschiedlicher Form aus wertvollen Materialien gefunden, Gold und Silber.
Eines der schönsten Exemplare besteht aus Gold und weist eine charakteristische „Bügelform“ auf (Abb. 1); auf dem Signet des Rings ist ein Horus-Bild in Form eines Falken eingraviert, der nach rechts gewendet ist, mit den pharaonischen Zeichen der Macht, der (Krone des oberen und des unteren Ägyptens, Geißel),ruhend auf einem Palmzweig, auf der auch eine Uräusschlange und ein Diskophoros abgebildet sind, ebenfalls nach rechts gewendet, vor dem Falken; das zentrale Bild ist von einem Kordelrahmen eingefasst, der der Form des Signets folgt (Abb. 2).
Dieser Ringtyp war in der punischen Welt stark verbreitet. In der Nekropole von Tharros wurden zum Beispiel viele gefunden, mit der gleichen Horus-Ikonographie des Falken sowie weiteren Motiven (Abb. 3), die auch in Sulky gefunden wurden (Abb. 4).
Die Juwelen stellen einen der charakteristischsten Aspekte des phönizisch-punischen Handwerks dar.
Wozu dienten die Juwelen? An erster Stelle hatten sie wie auch heute Schmuckfunktion und sie waren auch Zeichen der Zugehörigkeit zu Familien mit großen wirtschaftlichen Möglichkeiten. Wenn sie mit Figuren wie Horus, der Uräusschlange und dem Palmzweig dekoriert waren, waren sie auch Amuletten, die sowohl die Lebenden, als auch die Toten gegen dir Kräfte des Bösen schützten; diese Ikonographie findet sich auch bei anderen Materialkasse, wie zum Beispiele den Skarabäus (Abb. 5).
Bibliografia
- E. ACQUARO, Arte e cultura punica in Sardegna, Sassari 1984.
- S. MOSCATI, L’arte dei Fenici, Roma 1990.
- G. PISANO, I gioielli, in Aa. Vv., I Fenici, Milano 1989, pp. 370-393.
- G. QUATTROCCHI PISANO, I gioielli fenici di Tharros nel Museo Nazionale di Cagliari, Roma 1974.