Fundstücke

Amphore

Die Amphore gehörte zu den Grabbeilagen von Grab 11 AR der phönizisch-punischen Nekropole von Sulky und kann auf das 5. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

 

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Abb. 1 - Amphore aus dem Grab 11 AR in Sulky (Foto von Unicity S.p.A.).


Gefertigt aus rötlichem Ton und weist ein charakteristisches Dekor aus schwarzen parallelen Linien am Rand, am Ansatz zwischen Rand und Hals sowie auf unterschiedlichen Höhen des Körpers auf. Unter dem Rand beginnen die Henkel, die auf der Höhe der Schulter angebracht sind. Der ovale Körper verjüngt sich nach unten und bildet eine leicht proportionslosen Form. Der Boden ist flach (Abb. 2).

 

 

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Abb. 2 - Amphore aus Sulky (Foto von Unicity S.p.A.)

 

Es handelt sich um eine typische so genannte Haushalts-Amphore, die verwendet wurde, um Flüssigkeiten aufzubewahren, die jedoch oft für Bestattungen verwendet wurde. In der Nekropole von Sulky gehört sie zusammen mit den rituellen Krügen zu den typischen Grabbeilagen, die die Verstorbenen auf ihrer letzten Reise begleiteten (Abb. 3).

 

 

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Abb. 3 - Grabbeigaben aus dem Grab 9 AR von Sulky, 5. Jahrhundert v. Chr. Archäologisches Museum „F. Barreca“ (Foto von C. Olianas).

Die Amphoren, die in Sulky gefunden wurden, gehören verschiedenen Typen an und wurden in verschiedenen Formen gefunden, darunter auch die klassischen der orientalischen Tradition sowie griechische Imitationen (Abb. 4-5).

 

 

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Abb. 4-5 - Amphoren, die in Sulky gefunden wurden; griechische (links) und attische (rechts) Imitation orientalischen Formen. Kommunales Archäologisches Museum „F. Barreca“ (aus: BARTOLONI 2007, S. 76, Abb. 48).


Welche Funktion hatten die Haushalts-Amphoren? Es handelte sich um Haushaltsgegenstände, die zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten wie Wasser oder Milch dienten. Wenn sie als Grabbeilage neben dem Toten verwendet wurden, hatten sie die gleiche Funktion, denn sie enthielten Flüssigkeiten, um den Durst des Verstorbenen im Jenseits zu stillen: Aus diesem Grund wiesen die Amphoren kleine Zuleitungen aus Terrakotta auf, die zum Auffangen der Flüssigkeiten dienten (Abb. 6).

 

 

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Abb. 6 - Zuleitung für die Amphore des Grabs 11 AR. Archäologisches Gemeindemuseum „F. Barreca“ (Foto von Unicity S.p.A.).

 

Bibliografia

  • P. BARTOLONI, Il museo archeologico comunale “F. Barreca” di Sant’Antioco, Sassari 2007.
  • S. MUSCUSO, Il Museo “F. Barreca” di Sant’Antioco: le tipologie vascolari della necropoli di Sulky = Sardinia Corsica et Baleares Antiquae VI, 2008, pp. 9-39.

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