Detaillierte Datenblätter

Die römische Nekropole

Um die Stadt Tharros herum befanden sich in der römischen Epoche die Nekropolen. Leider wurden die Gräber aus der römischen Epoche im 19. Jahrhundert durch Grabungsarbeiten von Schatzsuchern zerstört, obschon ihre Ausstattung ärmer als die der punischen Gräber war, und es sind nur wenige Überreste erhalten.

Die wenigen erhaltenen Daten belegen Urnengräber, in denen die Beisetzung der die Asche enthaltenden Urne aus Glas oder Terrakotta oder einem kleinen Kasten aus Stein in einem in den Fels gegrabenen Hohlraum stattfand. Außerdem gab es Gruben- und Kapuzengräber: Auf Grundlage der Grabbeigaben können diese Gräber auf die Kaiserzeit datiert werden.

Besser bekannt ist die kleine Nekropole, die im Laufe des 1. Jahrhunderts n. Chr. im teilweise zugeschütteten Graben der Befestigungsanlagen am Hügel Su Muru Mannu angelegt wurden (Abb. 1)

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Abb. 1 - Die Nekropole im Graben von Su Muru Mannu (Foto von Unicity S.p.A.)

Diese Nekropole weist ein kleines Mausoleum auf, bestehend aus einer Einfriedung aus Steinblöcken sowie mit einem Bodenbelag aus unregelmäßigen Steinen, in der sich ein Kuppelgrab befindet, das bereits während der Antike ausgeraubt wurde, mit einem bescheidenen Sarg aus Stein, der die Knochen des Verstorbenen enthält (Abb. 2-3), datierbar auf die letzten Jahrzehnte des 1. Jahrhunderts n. Chr.

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Abb. 2 - Das kleine Mausoleum im Graben (Foto C. Tronchetti)
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Abb. 3 - Der Sarkophag und die Überreste des Verstorbenen (Foto C. Tronchetti)

Alle anderen Gräber, die sich überwiegend im nördlichen Bereich des Grabens befinden, sind Kuppelgräber, auch bezeichnet als Tumulus mit halbzylindrischer Abdeckung (Abb. 4-6).

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Abb. 4 - Schematische Zeichnung der Abdeckung eines Grabs; in einigen Fällen wird dieser Typ als Tumulus mit halbzylindrischer Abdeckung bezeichnet (aus: ROMANÒ 2009, p. 218)
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Abb. 5 - Die Nekropole im Graben (Foto von Unicity S.p.A.)
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Abb. 6 - Kuppelgrab im Graben von Tharros (Foto von Unicity S.p.A.)

Diese Gräber waren mit sorgfältig geglättetem weißen Putz ausgekleidet, in einigen Fällen ausgemalt mit einer Imitation von Marmorplatten, mit denen die Grabkammern der Oberschicht ausgekleidet waren (Abb. 7). In einigen Fällen weist die Front des Grabs einen kleinen Tisch auf, der für das symbolische Mahl zu Ehren des Verstorbenen genutzt wurde (Abb. 8).

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Abb. 7 - Die Ausmalung mit Marmorimitation (Foto von Unicity S.p.A.)
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Abb. 8 - Kuppelgrab mit dem Tisch an der Front (Foto von Unicity S.p.A.)

Der Kuppel-Tumulus, ausgeführt aus opus cementium und sorgfältig verarbeitet, deckte das Grab ab; dabei konnte es sich um ein Kapuzinergrab (Abb. 9) oder um einen einfachen Sarg aus Stein handeln.

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Abb. 9 - Kapuzinergrab in einem Kuppel-Tumulus (Foto von Unicity S.p.A.).

Die noch unveröffentlichte Untersuchung der wenigen Grabbeigaben gestattet die Datierung im Laufe des 1. Jahrhunderts n. Chr. Sowie in den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts n. Chr.

Die Kuppelgräber waren im westlichen Mittelmeerraum stark verbreitet und in Sardinien wurde eine große Zahl gefunden, gleichmäßig verteilt auf die verschiedenen Städte.

Bibliografia

  • L. BACCHIELLI, Monumenti funerari in forma di cupola: origine e diffusione in Italia meridionale, in L’Africa Romana, III, 1986, pp. 303-319.
  • A.M. GIUNTELLA, Cornus I, 1.L’area cimiteriale orientale, Oristano 1999.
  • E. ROMANÒ, Le tombe ‘a cupa’ in Italia e nel Mediterraneo. Tipologia architettonica, committenza e rituale, in Studi Classici ed Orientali, LII, 2006 (2009), pp. 149-219.
  • C. TRONCHETTI, Tharros – Lo scavo della postierla e dell’edificio funerario nel fossato – Anno 1981, in Tharros XXIV – Rivista di Studi Fenici XXV (supplemento), 1997, pp. 39-42.

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