Die Baumaßnahmen, denen die Wohnhäuser von Tharros unterzogen wurden, sind sehr komplex. Ihre Lektüre wird vor allem durch die Tatsache erschwert, dass es sich um eine ganze Stadt handelt, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ausgegraben wurde, wobei jedoch eine angemessene Registrierung der gefundenen Daten fehlt. Die Wohnhäuser befinden sich überwiegend im westlichen Teil des zentralen Stadtviertels (Abb. 1) sowie am Osthang des Hügels von San Giovanni (Abb. 2).

Abb. 1 - Wohn-Insula des zentralen Stadtviertels. Die schwarze Linie markiert den öffentlichen Bezirk, in dem sich die Kultstätten befanden (Foto von Unicity S.p.A. Überarbeitung von C. Tronchetti)

Abb. 2 - Wohnviertel am Hang des Hügels von San Giovanni (Foto von Unicity S.p.A.)

Die besondere geomorphologische Beschaffenheit des Geländes mit recht steilen Hängen (Abb. 3-4), hat mit Sicherheit die Ausrichtung der Häuser beeinflusst, die auf Terrassierungen des Geländes errichtet wurden.

Abb. 3 - Wohnhäuser am Hang des Hügels von San Giovanni (Foto von Unicity S.p.A.)

Abb. 4 - Wohnhäuser im zentralen Stadtviertel (Foto von Unicity S.p.A.)

Die Analyse der Grundrisse der Wohnhäuser hat, wo dies angesichts der langen Nutzungszeit sowie der Abänderungen und Umbaumaßnahmen möglich war, zu 4 Haupttypen geführt (Abb. 5-7)

Abb. 5 - Typologie der römischen Häuser von Tharros (aus: MARANO 2013)

Abb. 6 - Haus vom Typ 2 von Abb. 5 (Foto von Unicity S.p.A.)

Abb. 7 - Haus, wahrscheinlich vom Typ 4 von Abb. 5 (Foto von Unicity S.p.A.)

Die Häuser wiesen wie die meisten der römischen Stadtwohnhäuser eine zweite Etage oder zumindest eine Empore mit Holzboden auf; in einigen Fälle ist das Vorhandensein durch die Vertiefungen in den Mauern belegt, die die Balken der Decke trugen (Abb. 8).

Abb. 8 - Römisches Haus; an der Rückwand sind die Vertiefungen sichtbar, die die Balken des Bodens der Empore trugen (Foto von Unicity S.p.A.)