Die römischen Thermen in Sardinien
Die Thermen sind ohne Zweifel die charakteristischsten Bauwerke der römischen Welt. Ihre Präsenz ist ein deutliches Indiz für die Romanisierung des Territoriums und in Sardinien wurde eine große Anzahl von öffentlichen und privaten Exemplaren gefunden, sowohl in städtischen, als auch in ländlichen Umgebungen (Abb. 1).
In den großen Städten, vor allem denjenigen, deren Leben sich nicht bis in die moderne Zeit fortgesetzt hat, wurden die am besten erhaltenen Thermalgebäude gefunden: In Nora, Tharros, jedoch auch in Porto Torres und Fordongianus sind Beispiele gefunden worden, die nahezu vollständig erhalten sind.
Die Zeit, in der die meisten Thermalgebäude errichtet oder erweitert wurden, ist ohne Zweifel die Periode zwischen dem 2. und dem 3. Jahrhundert n. Chr., in der auf der Insel eine starke Bautätigkeit zu verzeichnen ist.
Die in dieser Periode entstandenen Thermen ähneln sich alle und weisen einen Rundgang auf, der vom Frigidarium zu den übrigen Räumen führte, ohne dass ein Rückweg erforderlich war (Abb. 2-5).
Natürlich ist dieses Kriterium nicht das einzige; wichtig sind auch die Größe und die Gliederung des Gebäudes sowie weitere Elemente, wie zum Beispiel das Vorhandensein des großen Beckens mit Thermalwasser der Thermen von Fordongianus, das das Herz des gesamten Komplexes bildet (Abb. 6).
Die römischen Metropole im Allgemeinen und auch die sardischen verfügten über mehrere Thermalgebäude, in Abhängigkeit von ihrer Größe: in Nora gab es 4, in Tharros drei, in Cagliari zumindest drei und in Porto Torres zwei.
Recht häufig sind auf dem Land Ruinen kleiner Thermalgebäude zu finden, scheinbar ohne Spuren der zugehörigen Siedlungen. Bei diesen Fällen handelt es sich um kleine landwirtschaftlich geprägte Dörfer, deren Häuser aus leicht verderblichen Materialien errichtet waren, wie Stein und Lehmziegel, der Wohlstand gestattet jedoch die Errichtung von Thermalgebäude (Abb. 7), die als einziges Zeugnis erhalten geblieben sind.
Bibliografia
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